Neue und effiziente Technik kann wesentlichen Beitrag zur CO2 Minderung leisten

Das Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung NRW teilt mit: „Effiziente Kraftwerkstechniken gehören zu den Schlüsseltechnologien der kommenden Jahrzehnte. Neue Technik „made in NRW“ kann wesentlich dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu mindern. Gleichzeitig werden dadurch Arbeitsplätze in unserem Land geschaffen oder gesichert. Mit dem Netzwerk wollen wir gemeinsam die Kompetenzen auf dem Gebiet der Kraftwerkstechnik in NRW bündeln und ausbauen und unsere Wettbewerbsstärke erhöhen“, sagte NRW-Infrastrukturminister Dr. Axel Horstmann heute anlässlich der Gründung des „Kompetenz-Netzwerks Kraftwerkstechnik NRW“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Im Kompetenz-Netzwerk wirken Kraftwerksbauer, -betreiber, Zulieferer, Teilehersteller, Wissenschaft und Forschung, die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW sowie das NRW-Forschungs- und das NRW-Energieministerium mit. Ziel des Netzwerks ist es, die Aktivitäten der Akteure zu bündeln, zu koordinieren und Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu sein. Gleichzeitig soll es als Beratungsgremium für die Landesregierung NRW fungieren und konkrete Projekte anstoßen. Das Kompetenz-Netzwerk besteht aus einem hochrangigen Lenkungsgremium und wird fachlich geleitet vom Geschäftsführer VGB PowerTech e.V., Dr. Karl A. Theis. Neben diesem Gremium werden Projektgruppen bzw. Arbeitskreise eingerichtet, die sich mit konkreten Fragestellungen, Themen und Projekten befassen. Organisatorisch unterstützt wird das Kompetenznetzwerk durch die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW mit einer Geschäftstelle im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

„Erneuerbare oder konventionelle Energie – diese Polarisierung hilft nicht weiter. ’Sowohl als auch’ ist das Motto – wir brauchen alle Optionen: Beste Kraftwerkstechnologien für alle Energieträger sind die richtige Lösung“, sagte der Leiter des Netzwerks, Dr. Karl A. Theis.

Ein großer Teil der Kraftwerke in Deutschland und Europa stammt aus den 1960er und 70er Jahren. In den nächsten Jahren müssen zahlreiche Kraftwerke notwendigerweise erneuert werden. Im Zeitraum von 2010 bis 2020 allein 40.000 Megawatt (MW) in Deutschland (davon 12.000 MW Steinkohlekraftwerke) und mehr als 200.000 Megawatt in Europa (davon 70.000 MW Steinkohlekraftwerke). Zusätzlich besteht mittelfristig weltweit der Bedarf an etwa zwei Millionen Megawatt zusätzlicher Kraftwerksleistung. Neben dem Bau von effizienten Neu- und Ersatzkraftwerken, sind auch Effizienzverbesserungen bei Altanlagen mit längerer Restlaufzeit notwendig. Bei 100.000 MW installierter Kraftwerksleistung in Deutschland bleiben trotz Ersatzbedarf etwa 60.000 MW vorhandene Kraftwerksleistung am Netz und werden mittelfristig weiter betrieben. Deren durchschnittlicher Wirkungsgrad beträgt 38 Prozent.

Dr. Horstmann: „Dies ist eine einmalige Chance, mit innovativer und hocheffizienter Anlagentechnik Kraftwerkswirkungsgrade deutlich zu steigern. Die nationalen und internationalen Klimaschutzziele sind ohne Effizienzsteigerung im Kraftwerksbereich – insbesondere bei Kohlekraftwerken – nicht erreichbar.“

Wichtig sei auch, so der Minister weiter, die vorhandenen Kompetenzen in der Planung und dem Bau von Kraftwerken zu erhalten. „Wir müssen den drohenden Fadenriss vermeiden, der durch die langjährige Abstinenz im Kraftwerksbau entstehen kann. Wichtiges Know-how droht uns verloren zu gehen. Die Inbetriebnahme des letzten Steinkohlekraftwerks in NRW liegt schon mehr als 15 Jahre zurück.“

In NRW wird in den nächsten Jahren umfangreich in moderne Kraftwerkstechnik investiert. Zum Beispiel im Rahmen des Kraftwerkserneuerungsprogramm im rheinischen Braunkohlenrevier. Zug um Zug werden alte Braunkohlekraftwerke mit Wirkungsgraden um 30 Prozent durch Anlagen mit jeweils modernster Technik ersetzt. Dies bringt eine spezifische CO2-Minderung um 27 Prozent. Das weltweit modernste Braunkohlekraftwerk steht in NRW in Niederaußem bei Bergheim. Die 1.000 MW-Anlage hat einen Wirkungsgrad von über 43 Prozent. In nächster Zeit wird auch die Standortentscheidung für ein „Referenzkraftwerk NRW“ auf Steinkohlebasis erwartet. Nach einer Konzeptstudie des NRW-Infrastrukturministeriums bringt ein 600 Megawatt Kraftwerk mit optimierter Anlagentechnik die besten Ergebnisse. Eine solche Anlage erreicht ­ je nach Standort und technischer Ausgestaltung Wirkungsgrade von 46 bis über 48 Prozent und bringt 0,7 Millionen Tonnen CO2-Einsparung je Kraftwerk. Die 500 Millionen Euro Investition würde 6.200 Menschen über die Bauphase von drei Jahren Beschäftigung bieten. Im Dauerbetrieb sind 70 Beschäftigte und zusätzliche Arbeitsplätze für Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten gesichert.

Neben den Projekten im Kohlebereich, gibt es Planungen für Kraftwerksprojekte mit Erdgas. Nach allen Prognosen wird mit einem steigenden Einsatz von Erdgas in der Verstromung gerechnet. In den nächsten Jahren sollen in NRW mehrere GuD-Anlagen (Gas- und Dampfturbinenkraftwerke) auf Erdgasbasis in Betrieb genommen werden.

Ministerium für Verkehr, Energie und Landesplanung NRW
Tel: 0211/ 837-2417, Fax 0211/ 837-2249

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