Frühzeitige Erkennung von rauchgasseitigen Korrosionen

Ein neuer Sensor, der den Grad von rauchgasseitiger Korrosion misst, wurde entwickelt und in Kraftwerkskesseln getestet.
Die Korrosion an kritischen Teilen von Kraftwerken und kommunalen Müllverbrennungsanlagen ist ein ständiger Grund zur Sorge. Die Wartungsingenieure müssen oft einen erheblichen Aufwand betreiben, um festzustellen, ob Korrosion bei den Instandhaltungsmaßnahmen berücksichtigt werden muss. KEMA hat eine einfache aber effektive Methode entwickelt, um Korrosion frühzeitig erkennen zu können.

Es wurden die Auswirkungen von Korrosion auf eine Reihe verschiedener beschichteter Materialien und ebenso die Wirkung von Additiven zur Reduzierung von Korrosion getestet. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie sich die getesteten Materialien bei Kohlefeuerung verhalten.

Um den Korrosionsgrad festzustellen, wurde ein angeschlossenes elektrochemisches Korrosionskontrollgerät entwickelt und getestet. Der angeschlossene Sensor misst die Dicke einer Metallfolie, die mit der Zeit korrodiert ist, indem er die Wärmeleitung in der Folie bestimmt. Durch eine optische Methode werden Wärmepulse zugeführt, die Ausbreitung des Pulses wird dann mit Hilfe von Pyrometrie gemessen.

Die Folie, die sich an der Spitze der KEMPCOP-Sonde (Kema Corrosion Probe) befindet, besteht aus dem gleichen Material und kann in Kraftwerken und Müllverbrennungsanlagen verwendet werden. Die Pyrometrie-Signale können mit Hilfe eines mathematischen Modells der Wärmeübertragung auf die Folie interpretiert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Dicke der Folie für die Genauigkeit und Lebensdauer des Sensors ausschlaggebend ist. Eine dünnere Folie bedeutet zwar einen höheren Grad an Genauigkeit, allerdings auch eine kürzere Lebensdauer.

Die Vorteile des Sensors liegen darin, dass er leicht erreichbar ist, während des Betriebs ein- und ausgebaut werden kann und auch als Thermometer dient. Außerdem kann er Informationen über Korrosionsgeschwindigkeiten sowie Eigenschaften und Zusammensetzung von Korrosionsprodukten im Ergebnis der Feuerungsbedingungen liefern.

Alle Daten werden vertraulich in einer separaten Datenbank gespeichert. Das angeschlossene Korrosionsmessgerät wurde bereits in kohlebefeuerten Kraftwerken installiert und getestet. KEMA sucht Partnerschaften mit Universitäten, Forschungsinstituten und Unternehmen, die sich mit Problemen der rauchgasseitigen Korrosion beschäftigen.

Media Contact

Dr. Ruud Hunik ctm

Weitere Informationen:

http://www.kema.com/nl/

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