Masterflex stellt Brennstoffzellenfahrrad vor

Der Hertener Brennstoffzellenhersteller Masterflex hat auf der Hannover-Messe ein brennstoffzellengetriebenes Elektrofahrrad vorgestellt. Die für den Antrieb verwendete PEM-Brennstoffzelle leistet 250 Watt und wird von einem Metallhydridspeicher mit Wasserstoff versorgt. Mit einer Tankfüllung kommt der auf einem kommerziell erhältlichen Elektrofahrrad basierende Prototyp 120 Kilometer weit.

Betankt werden kann der insgesamt 45 Gramm Wasserstoff fassende Metallhydridspeicher innerhalb von etwa einer Stunde über frei im Handel erhältliche Druckgasflaschen. Eine 10-Liter-Flasche ermöglicht etwa sechs Tankfüllungen, erläutert Projektleiter Willfried Müller. Die zwei Speicherpatronen sind unter dem Gepäckträger angebracht, während der Brennstoffzellenstack und der Motor im Rahmen platziert sind.

Die Höchstgeschwindigkeit des Rads liegt bei mehr als 40 Kilometern pro Stunde – für den Betrieb als Fahrrad mit elektrischem Hilfsantrieb ist die Geschwindigkeit jedoch bei 25 Kilometer pro Stunde abgeregelt. Gegenüber dem mit einem Akku ausgestatteten Serienmodell ermöglicht die Brennstoffzelle eine fünffach höhere Reichweite. Damit könne das Fahrzeug besonders für professionelle Anwendungen interessant sein, beispielsweise als Werksfahrrad für große Industrieunternehmen, so Müller.

2005 will Masterflex die ersten brennstoffzellengetriebenen Elektrofahrräder auf den Markt bringen, kündigt das Unternehmen an. Der Brennstoffzellenhersteller hat dazu eine Zusammenarbeit mit dem Berliner Radhersteller Veloform vereinbart. Gedacht ist an die Entwicklung so genannter Cargobikes. Das sind zwei- oder dreirädige Fahrzeuge für den Transport kleinerer Lasten. „Das Design ist noch offen“, berichtet Stefan Schulte, Produktmanager bei Masterflex. Fest steht, dass sie von dem 250-Watt-Brennstoffzellensystem angetrieben werden, wie es Masterflex auf der Messe vorgestellt hat. Dies ist die Leistungsgrenze, bis zu der das Fahrzeug noch als Fahrrad mit Hilfsmotor zugelassen werden kann.

Bei der Versorgung mit Wasserstoff will sich Masterflex zwei Optionen offen halten: Neben dem System mit Metallhydridtanks wird auch an Druckgastanks für das Brenngas gedacht. Diese sollen als kleine Wechsel-Kartuschen zentral befüllt und über ein Vertriebsnetz verteilt werden. Masterflex verlässt sich dabei auf ein Projekt, das die nordrhein-westfälische Landesregierung nun mit der Firma Air Liquide auf den Weg gebracht hat. Dabei werden die Kartuschen mit einem Volumen von bis zu zwei Litern in einer Abfüllstation bei Drücken von bis zu 700 bar befüllt.

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Ulrich Dewald Initiative Brennsoffzelle

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