Elektromotorensysteme müssen abspecken

Europäische Firmen könnten Milliarden sparen, wenn sie ihre Motorensysteme optimieren würden, sagt eine Studie des Fraunhofer ISI.

Fünf bis zehn Milliarden Euro an Betriebskosten verpulvern die Unternehmen in Europa (inklusive Beitrittsstaaten) durch veraltete und ineffiziente Elektromotorensysteme. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter Mitarbeit des Fraunhofer-Instituts für Systemtechnik und Innovationsforschung in Karlsruhe. Neue und besser auf den tatsächlichen Bedarf ausgelegte Pumpen-, Ventilatoren- und Kompressorensysteme könnten nicht nur Strom und Geld sparen, sie würden auch die Umwelt entlasten – um 100 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Die Energieimporte nach Europa und damit die Importabhängigkeit könnte um sechs Prozent gesenkt werden, rund 50 neue Großkraftwerke würden in den nächsten 20 Jahren überflüssig oder bräuchten nicht ersetzt werden.

Um dieses Ziel zu erreichen, schlägt das Fraunhofer ISI mit seinen Projektpartnern – dem European Copper Institute und den Universitäten in Leuven und Coimbra – ein Vierjahresprogramm mit einem Volumen von 400 Millionen Euro vor, das folgende Punkte umfasst:

– Audits sollen die Energieeffizienz von Industrieanlagen überprüfen. Für die Ausbildung und Zertifizierung von Auditoren werden Mittel bereitgestellt.
– Anreizsysteme für Projekte zur Energieeinsparung
– Anrechnen von Energiesparprojekten beim Emissionshandel
– Eine Informationskampagne zur Stärkung des Motor-Challenge-Programms

Die Ergebnisse der Studie und Beispiele für gelungene Umsetzungen werden auf einem Workshop vorgestellt, der am 29. April in Brüssel stattfindet. Teilnehmen können Vertreter aus Politik und Unternehmen.

Weitere Informationen: Dr. Peter Radgen, Tel. 0721-6809-295, E-Mail: p.radgen@isi.fraunhofer.de

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