Trittin: Solarindustrie beweist Innovationskraft

Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung bei der Entwicklung der Solarstromerzeugung vereinbart

Wissenschaft und Industrie haben sich auf eine verbesserte Zusammenarbeit und verstärkte Gemeinschaftsforschung im Bereich der Sonnenenergienutzung verständigt. „Damit hat Deutschland jetzt die Chance, in diesem Sektor der Hochtechnologie die weltweite Spitzenposition in der Technologieentwicklung, in der produzierten Leistung und beim Export einzunehmen“, sagte Bundesumweltminister Jürgen Trittin. Der Ausbau der erneuerbaren Energien bringt neue zukunftsfähige Arbeitsplätze, schützt das Klima und stärkt den Innovationsstandort Deutschland.

Die Photovoltaik, also die Erzeugung von Strom aus Sonnenlicht, ist eine Hochtechnologie mit hohem Innovations– und Ausbaupotenzial. Die PV–Solarstromindustrie hat sich weltweit von rund 100 Megawatt im Jahr 1997 auf geschätzte 600 Megawatt im letzten Jahr entwickelt. In 20 Jahren dürfte der globale Jahresumsatz über 100 Milliarden Euro betragen, das ist vergleichbar zur heutigen Halbleiterfertigung. „Das Wachstum dieser Branche stellt die wirtschaftliche und politische Innovationsfähigkeit in unserem Land eindrucksvoll unter Beweis“, so der Bundesumweltminister. Deutschland zählt bereits heute nach Japan und vor den USA zu den weltweiten Marktführern in der Produktionsleistung und beim technologischen Know-how.

Mit der neuen Vereinbarung soll ein schnellerer Transfer der PV–Solarstrom–Technologien von der Grundlagenforschung über die anwendungsorientierte Forschung hin zur Marktreife erreicht werden. „Ziel ist, in der photovoltaischen Solarstromproduktion die internationale Spitzenstellung einzunehmen“, betonte Trittin. In Gang gesetzt wurde diese Entwicklung vor knapp vier Jahren durch das Erneuerbare–Energien–Gesetz. Diese moderne Form der Technologieförderung hat in den vergangenen vier Jahren einen Boom bei der Zahl der installierten Anlagen ausgelöst und zugleich eine Verbilligung der Technik bewirkt. „Eine Solarstrom–Anlage kostet heute rund ein Viertel weniger, als noch vor fünf Jahren. Das ist die Wirkung der degressiven Einspeisevergütung. Die kalkulierbar absinkenden Vergütungssätze halten die Industrie dazu an, im gleichen Masse die Effizienz ihrer Anlagen zu steigern“, so der Bundesumweltminister.

Die Photovoltaikbranche rechnet weiter mit einer rasanten Entwicklung. Alleine in diesem Jahr soll Prognosen zufolge der Markt um etwa 50 Prozent wachsen, bis 2006 ist mit weiteren 15.000 hochqualifizierten Arbeitsplätze zu rechnen.

„Bis 2050 können rund 30 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs durch Solarenergie gedeckt werden“, schätzt Joachim Luther, Leiter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme. In den kommenden Jahren müsse der Schwerpunkt der Forschung und Entwicklung zunächst noch auf die kristallinen Silicium–Technologien, später dann auf ausgewählte Dünnschicht–Technologien gelegt werden. „Der Produktions– und Qualitätssteigerung kommt eine besondere Bedeutung zu“, so Luther. Zur optimalen Netzeinkopplung photovoltaischen Stroms müsse zielgerichtet Elektronikentwicklung betrieben werden. Parallel dazu sollten weiterführende Konzepte wie organische Solarzellen oder Photovoltaik mit optischer Konzentration verfolgt werden.

„Die Photovoltaik wird sich weltweit zu einer wichtigen High–Tech–Schlüsseltechnologie entwickeln. Deutschland hat die Chance, die weltweite Spitzenposition in der produzierenden Industrie, dem heimischen Markt und im Export einzunehmen“, sagte Winfried Hoffmann, Sprecher der Geschäftsführung der RWE SCHOTT Solar GmbH, eines der führenden PV–Solarstromunternehmen in Deutschland.

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