FFF fördert Biomasse-Kraftwerk

Kraft-Wärme-Kopplung mit Stirlingmotors-Prozess als Energieversorger von Oberlech

Das erste österreichische Biomasse-Heizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auf Basis eines Stirlingmotor-Prozesses ist in Vorarlberg fertiggestellt worden und wird im Burghotel in Oberlech in Betrieb gehen. Die Entwicklung des Kraftwerks stammt vom Vorarlberger Unternehmen Mawera Holzfeuerungsanlagen . Das Projekt ist vom FFF gefördert worden und soll ein Teil des Gesamtenergienetzes sein, das die Fremdenverkehrsgemeinde Oberlech mit Fernwärme und Strom versorgt.

„Das Kraftwerk ist als Mehr-Kessel-Variante konzipiert. Dabei wird die Grundlast des Wärmebedarfs über das KWK-Modul mit einer thermischen Nutzleistung von 500 Kilowatt abgedeckt“, so Johannes Büsel von Mawera zu pressetext.austria. In den Wintermonaten ist außerdem ein zweiter, kleinerer Heißwasserkessel in Betrieb. „Die den Kesseln vorgeschaltete Biomasse-Unterschubfeuerung wird mit Hackgut aus einheimischer Holzindustrie und Forstwirtschaft bestückt“, erklärt Büsel.

„Für den effizienten Betrieb des Stirlingmotors sind hohe Rauchgastemperaturen von 1.300 Grad notwendig, daher ist der Feuerraum und die Regelung der Verbrennungsluftströme entsprechend diesen Anforderungen ausgelegt“, erklärt der Experte. Die Rauchgase, die aus dem Feuerraum austreten, geben einen Teil der Wärme im Erhitzer-Wärmetauscher des KWK-Moduls an das Arbeitsmittel des Stirlingmotors ab. Dadurch wird die erforderliche Ablaufleistung an den Motor übertragen. Nach Austritt aus dem KWK-Modul durchlaufen die Rauchgase einen Luftvorwärmer für die effiziente Erwärmung der Verbrennungsluft. Die Feuerungen werden mit speziellen Einrichtungen für möglichst geringe Stickstoffoxid- und CO-Emissionen umweltfreundlich und wartungsarm betrieben. Das Biomasse-KWK-Modul erreicht dabei einen Gesamtwirkungsgrad von 86 Prozent.

Das Ziel des gesamten Projektes, das durch die Burghotel Oberlech Gmbh realisiert wird, besteht in der Versorgung mehrerer Beherbergungsbetriebe im Fremdenverkehrsort Oberlech mit Fernwärme aus Biomasse sowie der Einspeisung von Ökostrom in das öffentliche Netz, berichtet das Burghotel. Insgesamt sollen 19 Gebäude an dem Verbund angeschlossen werden. Dadurch sollen die Emissionen jährlich um rund eine Tonne Schwefeldioxid und mehr als 1.300 Tonnen CO2 verringert werden.

Das 1975 gegründete Vorarlberger Unternehmen Mawera hat sich auf Entwicklung und Bau von Holzfeuerungsanlagen im Leistungsbereich 100 bis 10.000 kW sowie Austrag- und Fördersysteme spezialisiert. Die Produktpalette wird durch Kessel, Brennkammern, Rauchgasentstaubungssysteme, Steuerungen und Visualisierungen sowie Zubehörteile ergänzt. Im Geschäftsjahr 2001/2002 erzielte das Unternehmen mit mehr als 110 Mitarbeitern und einer Exportquote von über 70 Prozent einen Jahresumsatz von 19 Mio. Euro.

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Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

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