Riesiger Rammbär im Einsatz vor Sylt – Forschungsplattform FINO3 wird errichtet

Das 315 Tonnen schwere und 55 Meter lange Großrohr wurde am vergangenen Samstag vom Werk in Rostock nach Cuxhaven transportiert. Dort werden derzeit letzte Vorbereitungen getroffen, um den Pfahl 30 Meter tief in den Meeresboden rammen zu können, sofern das Wetter die Seemontage zulässt. Das Setzen des Fundamentes ist mit erheblichem Aufwand verbunden, zum Einsatz kommen dabei u. a. mehrere Schiffe, Schlepper, Pontons, ein Schwimmkran sowie einer der weltgrößten Rammbären.

Sechs Stunden wird die Rammung dauern, um die auftretenden Schallemissionen zu mindern, initiierte die Bauherrin, die Forschungs- und Entwicklungszentrum Fachhochschule Kiel GmbH, gemeinsam mit der Universität Hannover ein Forschungsprojekt beim Bundesumweltministerium. Bereits jetzt trifft die Firma Hydrotechnik Lübeck GmbH am vorgesehenen Standort der Plattform entsprechende Vorkehrungen. Taucher legen in einem Radius von 70 Metern um die Gründungsposition zwei Rohre, aus denen später während des Rammvorgangs durch unzählige kleine Löcher Luftblasen entweichen. Dieser doppelte Luftblasenschleier wird die Schallemissionen der Rammung deutlich dämpfen und so helfen, negative Auswirkungen auf die Meeresumwelt zu vermeiden. Gleichzeitig wird das Verhalten der Schweinswale durch umfangreiche Monitoringmaßnahmen beobachtet, beteiligt daran sind Schiffe, Flugzeuge sowie sogenannten Klickdetektoren.

Die Errichtung der Forschungsplattform FINO3 ermöglicht nicht nur eine genauere Abschätzung der ökologischen Auswirkungen von Offshore-Baumaßnahmen, sondern auch die Minimierung technischer Risiken beim Bau und Betrieb kommerzieller Offshore-Parks, mit deren Bau ab 2010 zu rechnen ist.

Insgesamt werden der Bau der Plattform sowie die sich anschließenden Forschungsprojekte wertvolle Erkenntnisse für die Genehmigung, Realisierung und den Betrieb der in diesem Gebiet geplanten Offshore-Windparks liefern. Erhoben werden u. a. Daten zu Windgeschwindigkeiten und Wellenbelastungen, zum Vogelzug, den Auswirkungen auf die direkte Umwelt und auf Schweinswale.

Kontakt:
FuE-Zentrum FH Kiel GmbH
FINO3-Projektleiter
Jan Bachmann
Schwentinestr .24
24149 Kiel
Tel.: +49 431 218 – 4450
E-Mail jan.bachmann@fh-kiel-gmbh.de

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Frauke Schäfer idw

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