CeBIT 2012: Die Maßschneiderei für TV-Stationen und Videoarchive

Konsumenten und Produzenten von Video- und Audiomaterial werden immer anspruchsvoller. Klassisches Fernsehen tritt mehr und mehr gegenüber interaktiven Angeboten zurück. Um den Nutzern speziell auf ihre Interessen zugeschnittenes Material anbieten zu können, sind Empfehlungssysteme nötig, wie man sie bereits im Web beim Online-Shopping kennt.

Medieninformatiker der Technischen Universität Chemnitz entwickeln für den Multimedia-Bereich seit mehreren Jahren innovative und praxistaugliche Techniken und Methoden. Basis dafür sind möglichst genaue Metadaten. Diese textlichen Beschreibungen der Video- und Audiodaten reichen von allgemeinen Farbwerten bis hin zu semantisch reichhaltigen Beschreibungen, die durch die Erkennung unter anderem von Personen, Objekten, Szenen, Schriften und Sprache generiert werden.

Das von den Medieninformatikern konzipiertes Framework AMOPA (Automated Moving Picture Annotator) ist in der Lage, aus beliebigen audiovisuellen Medien – also Video mit und ohne Tonspur, Audio oder Standbild – Metadaten zu extrahieren. „In den Videobildern werden Objekte und Personen identifiziert sowie Texte erkannt. Und aus den Tonspuren werden sowohl Sprache als auch Informationen zum Sprecher extrahiert“, sagt Prof. Dr. Maximilian Eibl, Inhaber der Professur Medieninformatik.

„Dabei können verschiedene digitale und analoge Kassettentypen eingelesen und in die jeweils benötigten Ausgabeformate transcodiert werden. Eine spätere Suche in mit Metadaten beschriebenen audiovisuellen Medienarchiven – egal ob im TV-Studio oder im privaten Bereich – ist somit leicht möglich“, ergänzt Katharina Einert, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur. Zudem entwickelten die Forscher eine Lösung, welche die typischen Schritte einer Live-Produktion, z.B. bei der Übertragung von Veranstaltungen, unterstützt und sich für multiple Ausgabekanäle – also Web, Mobile Video oder Fernsehen – eignet.

Ihre neuesten Forschungsergebnisse stellen die Medieninformatiker der TU Chemnitz vom 6. bis 10. März 2012 auf der CeBIT (Halle 9, Gemeinschaftstand „Forschung für die Zukunft“, Stand A10) vor.

Zugleich wollen sie in Hannover mit Partnern für ihr aktuelles, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Projekt ValidAX (www.validax.de), wo praktikable Lösungen rund um das interaktive Fernsehen gesucht werden, ins Gespräch kommen. „Uns geht es darum, unterschiedliche Einsatzszenarien wie Medienarchivierung, Media Asset Management und Interactive Rich Media zu untersuchen, welche die aktuellen Trends der Medienbranche berücksichtigen. Ziel ist die Entwicklung von Verfahren für den praktischen Einsatz in existierenden Workflows der Mediendienstleister“, sagt Eibl.

Weitere Informationen erteilt Katharina Einert,
Telefon 0371 531-38222,
E-Mail katharina.einert@informatik.tu-chemnitz.de

Media Contact

Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: CeBIT 2012

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer