Immer mehr Anwender setzen auf Radiofrequenz-Identifikation (RFID)

Feinschmecker lieben den würzigen Geruch und pikanten Geschmack von gutem Käse. Beides bildet sich aber nur in einem komplexen Reifungsprozess, der von Lagerdauer, Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Luftdruck bestimmt wird.

Um für jede Käsesorte gleich bleibende Qualität zu sichern, nutzen moderne Käsereien Hochtechnologie und setzen auf Funkerkennung. Sie versehen die frischen Laibe mit so genannten RFID-Tags, die jeden Prozessschritt kontrollieren: den Transport in die richtigen Reiferäume, die Einhaltung der korrekten Verweildauer und optimalen Temperatur sowie sogar die passende Verpackung. RFID verringert nicht nur die Fehlerquote und steigert die Qualität, sondern sorgt auch für eine optimale Auslastung der Reifekammern.

Wie das Beispiel der Käserei verdeutlicht, verrichten die meisten RFID-Anwendungen ihre Aufgaben unbemerkt im Hintergrund. Auf der CeBIT 2009 hingegen rückt RFID ins Rampenlicht: In Halle 7 werden Aussteller RFID-Lösungen für den industriellen Einsatz demonstrieren. Höhepunkt ist der rund 2 000 Quadratmeter große AutoID/RFID Solutions Park. Dort werden Best-Practice-Beispiele aus Luftfahrt, Verkehr, Logistik, Handel, Konsumgüterindustrie, Fertigung und Gesundheitswesen sowie zu Themen wie Internet der Zukunft, Asset Management, Produktlebenszyklus und Plagiatschutz präsentiert. Abgerundet wird das Angebot durch mehr als 50 Fachvorträge und Podiumsdiskussionen im Forum AutoID/RFID.

„Die CeBIT 2009 wird das immense Potenzial von RFID aufzeigen und anhand von konkreten Bespielen demonstrieren, wie durch den Einsatz von RFID entlang der gesamten Prozesskette der wirtschaftliche Nutzen gesteigert werden kann“, erklärt Dr. Sven-Michael Prüser, Geschäftsbereichsleiter der CeBIT. „Wer seine Geschäftsabläufe verbessern will, muss moderne Schlüsseltechnologien einsetzen.“

Einfallsreiche Anwendungen: RFID-Technologie im Einsatz

Der Mehrfachnutzen (Fehlerreduzierung, Qualitätssteigerung, Optimierung der Auslastung), der sich durch den Einsatz von RFID entlang der Prozesskette ergibt, sorgt auf Anwenderseite für ein spürbar steigendes Interesse. Das Marktforschungsunternehmen IDTechEx prognostiziert für 2008 weltweit 2,16 Milliarden verkaufte Transponder, was gegenüber dem Vorjahr einem Wachstum um mehr als 24 Prozent entspricht. Für 2009 und 2010 rechnet IDTechEx mit erneuten Steigerungen um 23 Prozent beziehungsweise um weitere 25 Prozent. Ähnlich optimistisch sind die Ergebnisse der Computing Technology Industry Association (CompTIA). Sie hat in einer weltweiten Umfrage herausgefunden, dass bereits 46 Prozent der 155 befragten IT-Unternehmen RFID-Lösungen im Einsatz haben – gegenüber 34 Prozent im Jahr 2007. Wie vielfältig die Einsatzgebiete von RFID sind, zeigen die folgenden Beispiele, die vom 3. bis 8. März auf der CeBIT 2009 zu sehen sein werden:

Einfach sicher: Medikamentenvergabe in der Klinik

Im Krankenhaus können RFID-Armbänder am Handgelenk von Patienten Informationen über Blutgruppe oder verordnete Medikation speichern. Die entsprechende Kennzeichnung der zu verabreichenden Arzneien beschleunigt die Medikamentenvergabe und schützt die Patienten vor gefährlichen Verwechslungen und Arzneimittelfälschungen. An Blutkonserven angebracht, geben Funkchips nicht nur Auskunft über die enthaltene Blutgruppe, sondern auch über Lagerzeiten oder Temperaturschwankungen der Konserve. Außerdem lässt sich durch den Einsatz von RFID in Krankenhäusern eine Vielzahl von Abläufen, beispielsweise im Bereich der Dokumentation oder Logistik, effizienter und damit kostengünstiger gestalten. So lassen sich mit RFID-Tags markierte Krankenbetten und portable Geräte beispielsweise bei Bedarf jederzeit schnell orten.

Einmal ist keinmal: Mehrfachnutzung von Fässern und Containern

Bei mehrfach verwendbaren Transportbehältern wie Fässern, Kisten oder Gitterbehältern interessieren sich die Nutzer nicht nur für den momentanen Aufenthaltsort, um besser disponieren zu können, sondern häufig auch für die Historie der Behältnisse. Sie ist zum Beispiel beim Transport von Aluminiumgusslegierungen wichtig, die flüssig zur Weiterverarbeitung gelangen müssen. Programmierbare RFID-Tags speichern unter anderem, welche Legierung sich zuletzt im Tiegel befunden hat. Sofern bei der nächsten Verwendung eine gleichwertige Legierung eingefüllt wird, ist eine aufwändige Reinigung überflüssig. Darüber hinaus lassen sich mit dem Tiegel-Profil die Produkt- und Lieferqualität protokollieren und nachweisen.

Einmalige Kreation: Funketiketten machen Mode unverwechselbar

Bekleidungshersteller müssen Bestellungen und Sonderwünsche ihrer Kunden exakt erfassen und die korrekte Übergabe an den Schnittstellen der Fertigungskette gewährleisten. RFID-Lösungen helfen dabei, den Warenaustausch zwischen Fertigungsstätten, Zentrallager und Verteilzentrum reibungslos zu organisieren, und spielen auch am Ende der Produktion noch eine wichtige Rolle: Verschiedene Bekleidungshäuser verwenden RFID-Tags, um Lagerbestand und Lagerorte zu dokumentieren. Verkäufer können sich innerhalb weniger Sekunden einen Überblick über die vorrätigen Stücke sowie Größen verschaffen und fehlende Ware schneller nachbestellen.

Eindeutige Kennzeichnung: RFID schließt Lücken in der Kühlkette

Die Haltbarkeit von Lebensmitteln hängt von der strikten Einhaltung der Kühlkette ab. Deshalb protokollieren RFID-Tags mit Sensoren die Temperatur und andere Umweltfaktoren während des Transports. Am Ende der Lieferkette werden die Messreihen ausgelesen und auf Bildschirmen angezeigt. Produkte, die nicht ordnungsgemäß transportiert wurden, werden vom Verkauf im Supermarkt ausgeschlossen. Auf diese Weise wird die Qualität der ausgelieferten Lebensmittel erhöht – damit die Verbraucher im Supermarkt knackigen Salat, appetitliches Fleisch und frische Milchprodukte kaufen können.

Media Contact

Anne-Kathrin Seibt Deutsche Messe AG

Weitere Informationen:

http://www.cebit.de

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