Einfacher, unabhängiger, sicherer

Neue Technologien in der automatischen Bildverarbeitung, dem Informationsmanagement und der Sensorik tragen dazu bei, das Leben eines Jeden einfacher, unabhängiger und sicherer zu machen. Anhand von 3 Beispielen zeigt das Fraunhofer IITB auf der diesjährigen CeBIT wie das in einzelnen Anwendung aussehen kann.

Einfacher: Sie kennen das: nach Feierabend noch schnell in den Supermarkt und die Einkäufe erledigen. Obst und Gemüse haben Sie selbstverständlich auf Ihrem Zettel. Das Ärgernis begegnet Ihnen gleich zu Anfang, die Gemüsewaage mit der Sie Ihre vitaminreiche Kost abwiegen wollen, verlangt die Eingabe von bis zu dreistelligen Zahlencodes. Neben der Wiegefläche klebt bereits ein dicker Stapel von falsch ausgedruckten Etiketten.

Bildverarbeitungsexperten aus dem Fraunhofer IITB haben für die intelligente Gemüsewaage „SmartVision“ der Mettler-Toledo GmbH eine Software entwickelt, die hier Abhilfe schafft. Eine in die Waage integrierte Mini-Webcam filmt, was auf die Waage gelegt wird. Mittels automatischer Bildverarbeitung erfolgt ein Datenbankvergleich mit den in der Waage gespeicherten Obst- und Gemüsesorten. Auf dem Touchscreen der Waage wird nun eine vorselektierte Auswahl möglicher Sorten in Form einer Trefferliste z. B. mit Bild angezeigt. Durch Drücken des Symbols auf dem Touchscreen muss der Kunde die Auswahl nur noch bestätigen.

Das System ist sogar in der Lage, durch milchige Tüten hindurch die Ware zu erkennen. Auch verschiedene Reifegrade und damit verbundene Farbabweichungen meistert das System. Neue Sorten oder Sortimentsänderungen kann der Supermarktmitarbeiter gleich vor Ort in die Datenbank der Waage einlernen.

Unabhängiger: Unser vorhandenes und verfügbares Wissen potenziert sich täglich. Der Begriff „lebenslanges Lernen“ ist für jeden von uns längst Realität. Um mit den Informationsfluten und dieser riesigen Menge an Wissen besser umgehen zu können, benötigen wir neue Lernkonzepte. Kaum ist ein neues Lehrbuch gedruckt, ist es im Prinzip schon wieder veraltet. Digitale Medien und insbesondere Webtechnologien im eLearning-Bereich schaffen für diese Problematik Abhilfe.

Das Fraunhofer IITB hat eine Software entwickelt, die jetzt die Interaktion und den Dialog zwischen Lehrer und Lernendem eröffnet. Beide Anwender können das „Lehrbuch“ dynamisch aktualisieren und erweitern und sind durch Webtechnologien völlig ortsunabhängig. Lernen Sie also wann und wo Sie wollen. Das Aufsuchen eines Klassenszimmers zu einer bestimmten Zeit ist nicht mehr notwendig. Ein einfaches Bausteinkonzept ermöglicht die Einbindung verschiedenster Lernmedien, von Textblöcken über Bilder, Animationen und Videos bis hin zu Audiofiles und Multiple Choice Fragebögen.

Autoren- und Lernumgebung in Einem

Das „Crayons®“ genannte Programm ist eines der wenigen Werkzeuge, die es erlauben gleichzeitig Lerninhalte zu erstellen und diese Inhalte auf dem selben System dem Lernenden verfügbar zu machen. D. h. Lernkurse können direkt redaktionell erstellt und bearbeitet werden. Ein Im- und Export der Inhalte von einem separaten Autorensystem in die Lernplattform ist nicht notwendig.

Multiuserfähige Web 2.0 Technologie

Die Funktionen der Autoren- und Lernumgebung sind sämtlich Web-basiert. Es werden hierfür aktuelle Web 2.0 Technologien verwendet, um eine effiziente und ansprechende Arbeitsumgebung für den Autor und den Schüler zu schaffen. Mittels eines Webbrowsers kann die Autoren- und Lerntätigkeit von mehreren Nutzern gleichzeitig überall auf der Welt wahrgenommen werden. „Crayons®“ ist durch seine Programmierung plattformunabhängig einsetzbar und SCORM kompatibel. So macht Lernen wieder Spaß.

Sicherer: Wir werden immer verwundbarer. Abhängigkeiten von global vernetzten Systemen, wie z.B. für die Energieversorgung oder den Informationsaustausch, bedingen neben ihren Vorteilen für die Gesellschaft den Nachtteil der Gefährdung bei einem Ausfall. Sei es durch Naturkatastrophen oder durch von Menschen verursachte Bedrohungen. Selten bleibt der entstehende Schaden lokal begrenzt. Einen kleinen Beitrag zur Verbesserung dieser Situation können Technologien für eine schnellere und bessere Aufklärung der Lage im Katastrophengebiet selbst und eine Unterstützung der Rettungskräfte und Einsatzteams leisten. Das Fraunhofer IITB zeigt auf der CeBIT das System AMFIS. Es besteht aus mehreren mobilen Sensorträgern und einer mobilen Bodenkontrollstation zur Auswertung der gesammelten Informationen aus und über das Katastrophengebiet.

Unbemannte Sensorträger, wie z. B. fliegende Quadrocopter, fahrende Landroboter und tauchende Mini-U-Boote stehen zur Verfügung, um schnellstmöglich Informationen über die Lage vor Ort zu sammeln und an die Bodenstation via Funkstrecke zu melden. In der Bodenstation werden diese Daten fusioniert und an das Einsatzzentrum weitergeleitet. Ausgerüstet sind diese Träger mit unterschiedlichen Sensoren wie Kameras, Infrarotkameras, Lasermessgeräten und künstlichen Spürnasen zur Gefahrstofferkennung. Das spart Zeit, schützt die Einsatzkräfte und verbessert die Entscheidungsgrundlagen für den Krisenstab.

Mögliche Einsatzbereiche für ein derartiges System sind neben Naturkatastrophen auch Großveranstaltungen, Verkehrsunfälle, Liegenschaftsüberwachungen, Konvoischutz oder den Schutz kritischer Infrastrukturen wie Flughäfen, Häfen, Gleisanlagen, Lagerstätten etc.

Zu sehen sind diese Systeme auf der CeBIT vom 3. – 8. März in Hannover in der Halle 9 auf den Fraunhofer Ständen B 36 und A 30.

Das Fraunhofer-Institut für Informations- und Daten-verarbeitung IITB in Karlsruhe steht seit mehr als 50 Jahren für innovative Softwarelösungen.

Übergeordnete Kernkompetenz des IITB ist die Systemtheorie und Systemtechnik: die Fähigkeit, große, multidisziplinäre Systeme zu analysieren, zu modellieren, zu entwerfen und zu synthetisieren, die wir Ihnen als umfassende Lösungen anbieten, entwickeln und liefern können. Das übergeordnete Thema ist am IITB in drei Teilbereiche untergliedert: Bildauswertung, Leittechnik und IuK-Management. Wir bieten ein breites Spektrum von Angeboten: Machbarkeitsstudien, Ablaufanalysen und Optimierungen sowie Verfahrens- und Systementwicklungen, Prototypentwicklungen bis zur Realisierung und Inbetriebnahme.

Qualitätsmanagement und nachhaltige Betreuung der gelieferten Systeme vervollständigen dieses Angebot.

Media Contact

Sibylle Wirth idw

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