CeBIT 2009: "Wann reicht meine finanzielle Vorsorge aus?"

Bei dieser langfristigen Finanzplanung spielen alle möglichen Faktoren wie die Ausbildungskosten der Kinder, Immobilienbesitz oder drohende Arbeitslosigkeit eine Rolle. Damit jeder für sich die richtige Vorsorge treffen kann, haben Wissenschaftler der Universität des Saarlandes eine komplexe Software entwickelt.

Im Mittelpunkt der Beratungssoftware Life Charts zur strategischen Finanzanalyse steht der Traum, über so viel Geld zu verfügen, dass man das restliche Leben ohne Einnahmen aus Arbeit finanzieren kann. Die von Banken und Versicherungen unabhängige Software kann im Internet getestet werden. Mitarbeiter des Lehrstuhls für Informations- und Technologiemanagement werden die Software am saarländischen Forschungsstand auf der CeBIT (Halle 9, Stand B 43) vorstellen.

Beim persönlichen Finanz-Check wird zunächst eine Momentaufnahme der finanziellen Situation einer Privatperson gemacht. Dann wird erarbeitet, wie die Finanzen auf eine stabile Basis gestellt werden können und wie die Vorsorge für die Zukunft aussehen sollte. Dabei geht es zum Beispiel darum, wie Vermögen schrittweise aufgebaut werden kann und wie man das ersparte Geld auf verschiedene Anlagen verteilt. In einem weiteren Schritt wird dann überwacht, wie diese planerischen Ziele umgesetzt werden.

Per Online-Datenerfassung können beispielsweise aktuelle Börsenkurse sowie Daten von Depotbanken und Versicherungen automatisch in die Analyse integriert werden. Gibt der Anwender ein Wunschalter an, wann er den Traum der finanziellen Freiheit erreichen möchte – also ab wann er sein Leben ohne Einnahmen aus Arbeit finanzieren will – berechnet Life Charts die dafür geeigneten Maßnahmen. Zum Beispiel wird bestimmt, wie viel Geld gespart werden muss und ob man in jüngerem Alter noch risikoreichere Anlagen ins Augen fassen kann.

Um an jedem Ort über die aktuelle finanzielle Situation informiert zu sein, wird Life Charts Mobile für Smartphones und Pocket PCs entwickelt. In kritischen Börsenphasen erlaubt die Integration von Mobile Brokerage in Life Charts, den gesamten Depotbestand jederzeit im Blick zu behalten und ad hoc auf Kauf- und Verkaufsignale reagieren zu können. Individuell definierbare Anlagestrategien lassen sich so mit Hilfe des mobilen Wertpapierhandels ortsunabhängig zu aktuellen Kursen realisieren. Mit der ebenfalls von den Wissenschaftlern entwickelten AlgoTrade-Software können solche Anlagestrategien im Voraus simuliert werden. Entwickeln sich die Anlagen in die gewünschte Richtung, können die Börsensignale von einem automatischen „Handelsknecht“ in Echtzeit ermittelt und ausgeführt werden.

Das Life Charts-System zur Unterstützung von Entscheidungen ist wie ein Baukasten angeordnet, der individuell auf die Fragestellungen einer Person zugeschnitten werden kann. Der Anwender muss nur eine Frage zur seiner finanziellen Situation eingeben. Daraufhin werden automatisch die fachlichen Bausteine bestimmt, die am besten zu seiner persönlichen Finanzplanung passen. Über individuelle Benutzeroberflächen, die als Webservice ebenfalls automatisch zusammengesetzt werden, kann der Anwender dann sofort die empfohlenen Geschäftsprozesse wie etwa eine Aktienanlage ausführen.

Das Portal zur Persönlichen Finanzplanung (http://pfp.itm.uni-saarland.de) bietet alle Informationen rund um Life Charts im Internet an. Über das Portal ist eine lokale Life Charts-Version beziehbar. Diese erlaubt es, die persönliche Situation strategisch zu analysieren – ohne dass man Finanzberatern von Banken oder Versicherungen die sensiblen finanziellen Daten Preis geben muss. Das Portal stellt außerdem Grundlagenwissen zur finanziellen Bildung zur Verfügung und vermittelt einen Eindruck, wie Life Charts im öffentlichen Sektor als Grundlage einer Schulungssoftware eingesetzt werden kann: Eine wesentlich vereinfachte, webbasierte Life Charts-Version ist frei zugänglich in das Portal integriert. So lässt sich zum Beispiel direkt ausprobieren, welche Auswirkungen die Änderungen von Einnahmen und Ausgaben, Inflation und Zinsen auf die Altersvorsorge haben.

Die von saarländischen Wissenschaftlern in einem Forschungsprojekt entwickelte Life Charts-Software will fachlich und technologisch innovative Konzepte transportieren, die die Grundlage für marktfähige Produkte bilden. Im Zuge des Technologie- und Wissenstransfers engagiert sich der Lehrstuhl für Informations- und Technologiemanagement auch in Beratungsprojekten mit Finanzdienstleistern.

Fragen beantworten Ihnen:

Projektleiter Dr. Benjamin Olschok
Lehrstuhl für Informations- und Technologiemanagement
Universität des Saarlandes
Tel. 0681/302-4558
Email: bjo@itm.uni-sb.de
Friederike Meyer zu Tittingdorf
Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes
Tel. 0681/302-58099
Tel. 0511/8959-7075 (Standtelefon CeBIT)
Email: presse@cs.uni-sb.de
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