Im Internet hat der zweite Frühling längst begonnen

Die führenden Manager der ITK-Branche sind sich einig: Spring Time on the Web – der zweite Frühling des Internet hat längst begonnen. Noch vor dem Start der CeBIT 2007 vom 15. bis 21. März, der weltgrößten ITK-Messe, trafen sich auf Einladung der Deutschen Messe Entscheider und Führungskräfte zum 'International CeBIT Summit', um über zukunftsweisende Technologien, erfolgreiche Strategien sowie Lösungen für die digitale Arbeits- und Lebenswelt zu diskutieren.

In Kooperation mit dem BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien), der Euroforum Deutschland GmbH, der WirtschaftsWoche und dem Handelsblatt brachte die Deutsche Messe hochkarätige Referenten ans Rednerpult. Die Vortragenden – darunter CEOs von IBM, Microsoft, AOL und British Telecom – fanden einen großen Konsens: Das Internet hat eine neue Dimension bekommen. Aus Nutzern werden Anbieter, aus Lesern werden Autoren, aus Käufern werden Verkäufer. Die Herausforderungen, die sich mit diesem Wandel ergeben, sind nur global, innovativ und strategisch von den Unternehmen zu bewältigen.

Moderator Joachim Dorfs, Stellvertretender Chefredakteur des Handelsblatts, sprach von aufregenden Zeiten: 'Die Herausforderungen werden größer, aber auch der Druck auf die Unternehmen und die Erwartungen der Kunden.' BITKOM-Präsident Willi Berchtold unterstrich die Bedeutung der CeBIT als herausragende Messe der Branche. Der ITK-Sektor sei einer der führenden Wirtschaftszweige der Welt. Die Omnipräsenz des Internet bestimme die Lebens- und Arbeitswelt. Ein wesentlicher Beitrag komme durch die Nutzung des Highspeed-Breitbandnetzes. 'Doch Europa liegt noch deutlich hinter den anderen Ländern zurück', so Berchtold. 'Wir müssen mehr in Forschung und Entwicklung investieren, um mitzuhalten. Ebenso benötigen wir gut ausgebildete Spezialisten, die uns ganz speziell in Deutschland immer noch fehlen.'

Referent Peter Sondergaard, Senior Vice President und Global Head of Research von Gartner, zeichnete das Bild einer neuen Welt, in der der Verbraucher die Kontrolle habe. Dabei teilte er die IT-Nutzer in zwei Kategorien: 'die digitalen Einwanderer' (immigrants)' und 'digitalen Einheimischen' (natives). Die 'immigrants' hätten sich den Umgang mit den Technologien erarbeitet, für die 'natives' – die Generationen nicht älter als 30 Jahre – sei Technik etwas sehr Natürliches. So forderten sie auch mehr und seien durchaus schneller von Einschränkungen mancher Technologien frustriert. 'Nur Unternehmen, die es schaffen, beide Nutzer einzubinden, vor allem aber die ,natives', werden erfolgreich in die Zukunft gehen', so Sondergaard. Unternehmen müssten sich flexibel auf die geänderten Bedingungen einstellen, ihre IT-Infrastruktur anpassen. Die Gesellschaft erwarte mehr von der IT. Dabei gehe es nicht so sehr um technische Neuheiten, sondern um den Umgang mit den Technologien.

Menschen arbeiten Hand in Hand, obwohl sie 1 000 Kilometer räumlich getrennt sind: 'Das Internet hat es geschafft, dass wir Kreativität, Intelligenz und Knowledge dort einsetzen können, wo wir sie benötigen, ganz unabhängig von ihrem Standort', betonte Ben Verwaayen, CEO der British Telecom Group in seinem Vortrag. 'Wir können alles in kleine Stücke teilen und es wieder nahtlos zusammensetzen, so wie wir es an anderer Stelle eben wieder brauchen.' Jetzt sei es aber wichtig, die Zeitrahmen, in denen Dienstleistungen erfolgten, neu zu definieren. 'Bislang geben nicht die Verbraucher den Zeitrahmen vor, in dem etwas produziert oder geleistet wird, sondern die Anbieter. Das muss sich ändern. Der Kunde und seine Bedürfnisse müssen im Fokus stehen.' Verwaayen vermittelte seinem Publikum aber auch Management-Skills: 'Seien Sie in Ihrer Unternehmensführung und in Ihren Entscheidungen authentisch. Die CeBIT ist eine sehr gute Gelegenheit, sich dafür den Input zu holen.'

Zu den Trends im mobilen Business begrüßte der zweite Moderator Stefan Biskamp, Stellvertretender Chefredakteur der WirtschaftsWoche, zunächst den Geschäftsführer der ebay GmbH, Dr. Stefan Groß-Selbeck, der sich mit der Zukunft des Internet befasste. 'Dem Web geht es großartig', sagte Groß-Selbeck, 'auch, weil sich die traditionellen Grenzen verschieben.' Aus Lesern entwickeln sich Autoren, die nicht nur konsumieren, sondern selbst anbieten. Die Plattform 'Second Life', die virtuelle Parallelwelt, die Beziehungen der real existierenden Welt spiegelt, sei bereits zu einem erfolgreichen Marktplatz geworden, auf dem neue Ideen und Produkte getestet werden können. Auch das Thema E-Commerce gewinne an Bedeutung ebenso wie das mobile Web. Rund 990 Millionen Mobiltelefone seien 2006 weltweit verkauft worden. Allerdings: Leider gelinge es noch nicht, ein mobiles Netz uneingeschränkt nutzbar zu machen, so Groß-Selbeck.

Referent Torsten Ahlers, Geschäftsführer AOL Deutschland Medien GmbH, ging auf das veränderte Verhalten der Internetnutzer ein: 'Die User bewerten und kommentieren, sie gestalten aktiv mit.' Das mobile Netz scheitere derzeit leider an der fehlenden Geschwindigkeit. 'Die Nachfrage ist da, aber noch ist keiner in der Lage, den Nutzern einen bequemen, mobilen Zugang zu den Seiten zu ermöglichen.'

Eine Milliarde PCs weltweit, eine Milliarde Internetnutzer, drei Milliarden Mobiltelefon-Verträge und 650 Millionen Menschen, die regelmäßig E-Mails versenden: Achim Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung Microsoft Deutschland GmbH, beeindruckte die Zuhörer mit erstaunlichen Zahlen. 'Multimedia ist überall präsent', sagte Berg. 'Auf allen Geräten, zu Hause, im Büro – die Lebens- und die Arbeitswelten vermengen sich.' Das Internet diene als universelle Plattform. Elementar sei dabei, die IT-Technologien fit für die Menschen zu machen und nicht umgekehrt. Auf der CeBIT 2007 stelle Microsoft, so ein Beispiel, den Windows Home Server vor, der Entertainment, Internetnutzung, Datenverarbeitung und TV in einer Umgebung vernetzt.

Matthias K. Hartmann, Geschäftsführer IBM Deutschland GmbH und Leiter der IBM Unternehmensberatung Global Business Services, legte den Fokus auf den strategischen Einsatz der Informationstechnologie zur Wertsteigerung eines Unternehmens. 'IT kann nicht mehr losgelöst betrachtet werden', betonte Hartmann, der in seinem Vortrag vier Schwerpunkte setzte. Oberste Priorität habe die Innovation, die nur mit Kollaboration optimal funktionieren könne. 'Es wäre kontraproduktiv, alles selbst erledigen zu wollen.' Neben der Spezialisierung und Differenzierung komme der Globalisierung eine große Bedeutung zu. Diese könne jedoch nur mit Technologien erreicht werden. Die Fusion von Business und Technologie sei schließlich der einzige Weg, den neuen Anforderungen gewachsen zu sein und die Chancen zu nutzen.

Media Contact

Gabriele Dörries Deutsche Messe

Weitere Informationen:

http://www.cebit.de

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