Radio Fre­quency Identification (RFID) – Prozessoptimierung per Mikrosender

CeBIT zeigt Anwendungen von Radio Frequency Identification – Aktive und passive RFID-Tags

Gefälschte Eintrittskarten werden bereits zur Fußball-WM 2006 der Ver­gan­genheit angehören. Möglich wird dies durch so genannte Minisender erlauben dabei eine eindeutige Iden­tifizierung der Eintrittskarte per Funk. Der Markt für diese Form der siche­ren drahtlosen Datenerfassung wächst. Bereits 2008 soll er welt­weit ein Volumen von 3,1 Milliarden US-Dollar erreicht haben, so das Markt­forschungsunternehmen ABI Research. CeBIT-Besucher können sich vom 18. bis 24. März in Hannover davon überzeugen, was diese RFID-Systeme bereits jetzt können.

Mit der automatischen Datenerfassung können Informationen ohne manu­elle Eingabe in den Computer eingelesen werden. Bei Barcode- oder Magnet­karten-Systemen müssen die Informationsträger noch in ein Lese­gerät eingeführt oder dagegen gehalten werden. Mit der RFID-Tech­nolo­gie fällt dieser Umstand weg. Die Daten werden berührungslos per Funk übertragen. So stehen die Informationen quasi im Vorbeigehen zur Ver­fügung. Die hohe Flexibilität der Systeme bietet viele neue Einsatz­mög­lichkeiten, so etwa bei der Überwachung von Produktions­prozessen, als Zugangskontrolle zu Sicherheitsbereichen oder auch bei der Ver­fol­gung von Koffern auf Flughäfen.

Einsatz entlang der gesamten Prozesskette

Während vieles davon noch im Planungsstadium ist, startet die Metro AG schon 2004 mit der unternehmensweiten Einführung der RFID-Tech­nolo­gie. Den ersten Schritt machen rund 100 Lieferanten des Unternehmens. Sie kennzeichnen die angelieferte Ware mit RFID-Etiketten. Die darauf unter anderem gespeicherten Informationen: Preis, Hersteller, Min­dest­halt­barkeit und Gewicht eines Produkts. Das ermöglicht ein optimiertes Bestell­management. Ausverkaufte Ware oder Überschreiten der Min­dest­haltbarkeit werden vermieden. Die hierfür nötige Technologie liefert der CeBIT-Aussteller IBM. In Zukunft kann die Ware von der Produktion bis ins Ladenregal per Funk lokalisiert werden. Große Handels­unter­neh­men können dadurch etwa 700 000 US-Dollar zusätzlichen Gewinn pro Milliarde US-Dollar Umsatz realisieren. Das ergab eine Untersuchung des Bera­tungsunternehmens A. T. Kearney.

Aktiv oder passiv – je nach Bedarf

Bei der RFID unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Syste­men. Bei aktiven Systemen sendet die Funkeinheit, das so genannte „Tag“, mithilfe einer Batterie. Aktiviert wird es durch ein Signal des Lesegerätes. Aktive RFID-„Tags“ besitzen eine hohe Reichweite, aber nur eine geringe Lebens­dauer. Als Zukunft der RFID-Technologie gelten daher die passiven „Tags“. Sie bestehen lediglich aus einem Transponderchip, auf dem die Daten gespeichert sind, und einer kleinen Antenne. Die nötige Energie zum Senden erhalten sie durch das elektromagnetische Feld, das das Lese­gerät ausstrahlt. Ist ein passiver „Tag“ innerhalb der Reichweite eines Lesegerätes, überträgt er die auf dem Chip gespeicherten Daten. Passive „Tags“ haben eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer, sind güns­ti­ger in der Produktion und wesentlich kleiner als aktive „Tags“. Der derzeit welt­weit kleinste RFID-Chip findet mit seiner Größe von 0,25 Quadrat­milli­metern auf einem Reiskorn Platz.

Hohe Sicherheitsstandards

Da die Daten der RFID-Chips per Funk ausgelesen werden, besteht aller­dings die Gefahr, dass die Signale von Dritten abgehört und mitgelesen werden. Um das zu verhindern, haben RFID-Systeme spezielle Sicher­heits­standards. So besteht das Lesegerät aus einem Sender und einem Empfänger. Der Sender wechselt in schnellen Abständen die Frequenz, mit welcher der „Tag“ angesprochen wird. Dieser sendet seine verschlüs­sel­ten Daten jeweils auf der gleichen Frequenz zurück. Um die über­tra­ge­nen Daten empfangen zu können, muss der Empfänger den Fre­quenz­wechsel im gleichen Rhythmus nachvollziehen. Ein zufälliges Mitlesen der übertragenen Daten ist so nahezu unmöglich.

Auch dem Datenschutz muss RFID Rechnung tragen. Dieses ist jedoch durch die elektronische Speicherung der Daten einfach realisierbar. So können beispielsweise die Kunden des ersten vollautomatischen Super­markts in Rheinberg, in dem sämtliche Waren mit „Tags“ versehen sind, die „Tags“ beim Verlassen des Geschäftes unbrauchbar machen. Die Daten in den elektronischen Etiketten werden dazu einfach gelöscht.

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Gabriele Dörries Deutsche Messe AG

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