Wespenspinne auf dem Vormarsch – Konsequenz des Klimawandels?

Die Wespenspinne Argiope bruennichi<br>Foto: Gabriele Uhl, Universität Greifswald<br>

Insbesondere die Klimaerwärmung des vergangenen Jahrhunderts wird als Ursache derartiger Invasionen angesehen. Welche Rolle mögliche genetische Veränderungen spielen, wird meist nicht bedacht.

Die wärmeliebende Wespenspinne Argiope bruennichi hat in den zurückliegenden einhundert Jahren ihr Verbreitungsgebiet rasant ausgeweitet. Ursprünglich beschränkte sich ihr Lebensraum auf die Mittelmeerregion und wenige Wärmeinseln in Mitteleuropa. Heute finden sich die Tiere fast flächendeckend in Europa bis nach Finnland. Anfänglich fiel diese Ausweitung noch recht gut mit dem beginnenden Klimawandel zusammen, doch mittlerweile lässt sich die Verbreitung der Art nur schwer allein mit globaler Erwärmung erklären.

Mit Hilfe historischer Proben aus Zoologischen Museen lässt sich die Ausbreitungsgeschichte der Wespen-spinne über die letzen hundert Jahre genetisch zurückverfolgen. Die zunehmende genetische Vielfalt ist demnach auf eine rezente Durchmischung vormals isolierter Populationen zurückzuführen. Ursache dieser Durchmischung könnte die globale Erwärmung sein. Der Klimawandel trägt also nicht nur direkt zum Ausbreitungserfolg wärmeliebender Arten bei, sondern über genetische Durchmischung auch indirekt. Im Vortrag von Henrik Krehenwinkel wird eine Studie vorgestellt, die den Einfluss genetischer Faktoren auf den Ausbreitungserfolg der Spinnenart im Rahmen des globalen Klimawandels untersucht.

Vortrag Henrik Krehenwinkel (Plön)
Donnerstag, 10. November 2011 um 17:15 Uhr
Hörsaal, Zoologisches Institut und Museum
Johann-Sebastian-Bach-Straße 11/12, 17489 Greifswald
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Dr. Peter Michalik
Zoologisches Institut und Museum
Johann-Sebastian-Bach-Straße 11/12
17487 Greifswald,
Telefon 03834 86-4099/ -4251
michalik@uni-greifswald.de

Media Contact

Jan Meßerschmidt idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-greifswald.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer