Die Vermessung der Pflanze

Über das Wachstum von Pflanzen entscheiden sowohl ihre genetische Ausstattung, als auch Einflüsse der Umwelt. Vom komplexen Wechselspiel zwischen beiden Faktoren hängen Erfolg oder Misserfolg jeder Ernte ab.

Um messen zu können, wie Temperatur, Niederschlag oder Bodenbeschaffenheit den Phänotyp, also das konkrete Erscheinungsbild von Pflanzen, beeinflussen, müssen Wissenschaftler Merkmale wie die Größe ihrer Blätter oder den Verzweigungsgrad von Spross und Wurzel systematisch erfassen. Dies ist das Ziel des Deutschen Pflanzen-Phänotypisierungs-Netzwerks (DPPN), das heute an den Start gegangen ist.

Bei der offiziellen Gründung des DPPN sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Thomas Rachel, in Jülich: „Der Pflanzenforschung kommt aus Sicht der Bundesregierung in den kommenden Jahren eine große Bedeutung zu: Um die Ernährung einer rasant zunehmenden Weltbevölkerung zu sichern, sind Fortschritte etwa bei der Widerstandsfähigkeit oder den Erträgen von Nutzpflanzen in bestimmten Anbausituationen unerlässlich. Das Projekt wird im Laufe von fünf Jahren mit rund 35 Millionen Euro vom BMBF gefördert. Die Bundesregierung erwartet vom DPPN wichtige Impulse.“

In dem Netzwerk werden das Forschungszentrum Jülich (FZJ), das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung Gatersleben (IPK) sowie das Helmholtz Zentrum München (HMGU) technologische Grundlagen für das schnell wachsende Forschungsfeld der Pflanzen-Phänotypisierung entwickeln.

Um an mehreren tausend Pflanzen täglich Messungen vornehmen zu können, ist eine ausgeklügelte, automatisierte Technologie nötig, die durch die Fortschritte in Robotik, Datenverarbeitung und Sensortechnik erst möglich geworden ist. Unterirdische Pflanzenteile können beispielsweise mit Hilfe der Magnetresonanzspektroskopie, einem aus der Humanmedizin bekannten, bildgebenden Verfahren, untersucht werden, ohne die Pflanze zu zerstören.

Die Wissenschaftler hoffen, dass die technologischen Entwicklungen des DPPN zu neuen Erkenntnissen für die Pflanzenforschung führen und einen wichtigen Baustein für eine gesteigerte Leistungsfähigkeit von Kulturpflanzen liefern werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: http://www.bmbf.de/de/21116.php

Media Contact

BMBF Newsletter

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer