Stammzellen: Durchbruch bei Knochenmarktransplantationen

Ein Stammzellen-Verfahren, das erstmals keine passenden Knochenmarktransplantate erfordert, haben Wissenschaftler des Fred Hutchinson Cancer Research Center erstmals bei Menschen getestet. Es bestehen Hoffnungen, dass diese aus Nabelschnüren gewonnenen Zellen bei allen Patienten ohne Gefahr einer Abstoßung eingesetzt werden können. Jetzt ist es gelungen, die Anzahl der Zellen, die für eine Transplantation verwendet werden können, deutlich zu erhöhen. Details der Forschungsergebnisse wurden in Nature Medicine veröffentlicht.

Derzeit helfen Knochenmarktransplantationen beispielsweise Leukämie-Patienten, bei denen die Stammzellen im Knochenmark durch die Krankheit geschädigt sind. Dadurch wird unter anderem die Produktion neuer Blutkörperchen beeinträchtigt. Die eigenen Knochenmarkzellen werden in der Folge zerstört und durch neue Zellen eines passenden Spenders ersetzt. Auch bei einem passenden Spender bleiben Risiken bestehen. Zellen, die aus der Nabenschnur gewonnen werden, könnten helfen, diese Schwierigkeiten zu überwinden. Sie verfügen nicht über jene Eigenschaften, die normalerweise eine Immunreaktion auslösen. Sie sollten daher universal einsetzbar sein.

Vermehrung der Stammzellen

Ein Problem besteht jedoch. Denn die Zellen aus einer einzelnen Nabelschnur reichen nicht für die Anforderungen eines erwachsenen Patienten aus. Wissenschaftler haben bereits nach Möglichkeiten gesucht, die Menge der Zellen im Labor zu vergrößern. Vermehrt man die Zellen, entstehen einfache Blutkörperchen, die selbst nicht zu neuen Zellen werden können.

Der Ansatz beruht auf der Manipulation der Signalübertragung in den Stammzellen. So sollen sie sich vermehren, ohne ihre Fähigkeiten als Stammzellen zu verlieren. Nach erfolgreichen Tests mit Tieren, wurden sie beim Menschen wiederholt. Es zeigte sich, dass sie rascher vom Körper angenommen wurden und mehr zur Wiederherstellung eines funktionierenden Knochenmarks beitragen konnten als die bisher eingesetzten Zellen.

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Michaela Monschein pressetext.austria

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