Schadstoffe in Kinderspielzeug sicher nachweisen

Welche Schadstoffe in Spielzeug vorkommen können, wie man diesen Substanzen auf die Spur kommt, und warum Grenzwerte alleine nicht ausreichen, sind Themen der Märzausgabe der „Nachrichten aus der Chemie“.

Die mit Abstand meisten Warnungen im europäischen Schnellwarnsystem für gefährliche Konsumgüter Rapex betreffen Kinderspielzeug. Zwei Drittel der beanstandeten Spielwaren kommen aus Fernost, über die Hälfte aus China. Bei diesen hat der Importeur in der Regel keine Informationen über die Produktionsumstände und die eingesetzten Rohstoffe. Hier ist die chemische Analytik gefragt, die zunächst die Materialien identifiziert, um herauszufinden, welche Stoffe in dem betreffenden Spielzeug überhaupt vorkommen können.

Insgesamt sind bei der Untersuchung von Spielzeug etwa 3000 Schadstoffe zu berücksichtigen. Dazu gehören giftige Schwermetalle, krebserregende Substanzen wie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe oder Nitrosamine, hormonell wirksame wie Organozinnverbindungen oder Phtalate. Es kann sich bei den Substanzen um Azofarbstoffe handeln, die im Körper krebserregende Amine freisetzen, oder um Produktionsrückstände wie Naphthalin. Der Nachweis all dieser Schadstoffe erfordert spezielle, auf die Substanz und das Spielzeug zugeschnittene Analysenverfahren.

Ebenso schwierig wie umstritten ist die Interpretation der Analysenergebnisse. Oft ist nicht klar, wie ein Kind die Schadstoffe aus dem Spielzeug aufnimmt und in welcher Menge.

In der Märzausgabe der „Nachrichten aus der Chemie“ geben die Chemiker Andreas Pfalzgraf, Jörg Wolter und Kristina Pötter einen Überblick über Schadstoffe in Spielwaren – und zeigen, warum die derzeitigen Richtlinien zu wünschen übrig lassen. Die PDF-Datei des Artikels gibt es bei der Redaktion der „Nachrichten aus der Chemie“ unter nachrichten@gdch.de.

Nahezu 80.000 anspruchsvolle Chemiker und Chemikerinnen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Lehre informieren sich mit den „Nachrichten aus der Chemie“ über Entwicklungen in der Chemie, in angrenzenden Wissenschaften sowie über gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte. Kennzeichen der Zeitschrift der Gesellschaft Deutscher Chemiker sind das breite Spektrum der Berichte, das einmalige Informationsangebot an Personalien, Veranstaltungs- und Fortbildungsterminen sowie der große Stellenmarkt.

Media Contact

Dr. Ernst Guggolz GDCh

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer