Offene Daten für Wissenschaft und besseres Management unserer natürlichen Ressourcen

Derzeit können viele Daten zu Biodiversität nur unzureichend genutzt werden. Neben technischen Problemen sind wesentliche Hemmnisse Eigentumsrechte und Verträge, welche komplexe und oft inkompatibele Nutzungsbedingungen festlegen. Multilaterale Institutionen wie die Global Biodiversity Information Facility (GBIF, gbif.org) und Projekte wie das European Biodiversity Observation Network (EU-BON, eubon.eu) tragen seit Jahren zur Verbesserung dieser Situation bei, aber die Eigentümer von Daten sind unterschiedlicher Auffassung über die nötige Offenheit.

Die Bouchout Deklaration ist eine Ergänzung der Berliner Erklärung für Offenen Zugang zu Forschungsdaten. Das Ziel ist es, freien und offenen Zugang zu Daten und Informationen über die biologische Vielfalt zu fördern. Die Erklärung macht eine breite Allianz von sich für Offenheit der Daten und Inhalte aussprechenden Institutionen sichtbar.

Sie bekräftigt zudem die Absicht der Institutionen, diese Daten unmittelbar in für das semantische Web des Wissens maschinenlesbarer Form (als „Linked Open Data“) bereit zu stellen. Auf diese Weise wird die Analyse von Daten über breite Wissensgebiete hinweg in einem Maßstab ermöglicht, der bisher unmöglich war. Künftige Wissensmanagement-Infrastrukturen und Politikberatungs-Einrichtungen wie das International Panel on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) können sich so besser den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft stellen.

„Museumssammlungen auf der ganzen Welt besitzen unschätzbar wertvolle Biodiversitätsinformationen, die oft in dunklen Räumen versteckt sind. Digitalisierung und Bereitstellung von freiem und offenem Zugang zu diesen Ressourcen durch ein Biodiversität Wissensmanagement-System in Europa ist entscheidend für die Förderung der Biodiversitätsforschung und eine bessere Bewirtschaftung der Natur für eine nachhaltige Zukunft. Wir freuen uns, als eine der ersten Institutionen, diese Erklärung gezeichnet zu haben „, erklärt Prof. Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde, Berlin.

„Dieses Wissen kann nicht neu erstellt werden, sondern das vorhandene muss genutzt und im Laufe der Zeit neu interpretiert werden. Wir müssen es als eine wertvolle Ressource für die ganze Menschheit verwalten. Offenes Biodiversitäts-Wissensmanagement ist unentbehrlich.“ ergänzt Donald Hobern, Executive Secretary der GBIF.

Die Bouchout Erklärung geht aus dem pro-iBiosphere-Projekt der Europäischen Union (FP7/2007-2013, № 312848) hervor. Die Eröffnungsfeier der Bouchout Erklärung (mit dem offiziellen Start der Website) findet am 12. Juni 2014 während der Abschlussveranstaltung des Projektes statt. Universitäten, Forschungseinrichtungen, Förderorganisationen, Stiftungen, Verlage, Bibliotheken, Museen, Archive, Wissenschaft, Berufsverbände und Einzelpersonen, die die Vision des Bouchout Erklärung teilen, sind eingeladen, diese zu zeichnen.

Wenn Sie zusätzliche Informationen erhalten oder die Deklaration unterzeichnen wollen, wenden Sie sich bitte per E-Mail an bouchout@plazi.org. Den gegenwärtigen Stand der Unterzeichnenden sehen sie auf http://plazi.org/?q=bouchout.

Media Contact

Dr. Gesine Steiner idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.naturkundemuseum-berlin.de

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