Neueste Ergebnisse auf dem Gebiet der metallorganischen Gerüstverbindungen

Chemiker der Universität Potsdam haben neueste Ergebnisse auf dem Gebiet der metallorganischen Gerüstverbindungen in der aktuellen Ausgabe des renommierten Wissenschaftsjournals „Angewandte Chemie“ veröffentlicht.

In metallorganischen Gerüstverbindungen sind Metallionen über Brückenliganden, den sogenannten Linkern, zu einem dreidimensionalen Netzwerk verknüpft. Bei der Bildung dieser Netzwerke entstehen Kanäle und Hohlräume, deren Größe durch die Wahl der Metallionen und Linker gesteuert werden kann.

Diese maßgeschneiderten „künstlichen Zeolithe“ sind eine neue Klasse poröser Materialien, die Potential für Gasspeicherung und -trennungsprozesse besitzen sowie als Katalysatoren dienen. Für diese potentiellen Anwendungen ist neben dem Kanal- und Hohlraumdesign auch die thermische und chemische Stabilität wichtig.

Am Lehrstuhl für Anorganische Chemie der Universität Potsdam (Prof. Dr. Hans-Jürgen Holdt) wurde eine neue Synthese zur Erzeugung von neuen Zink-Imidazolat-Gerüsten entwickelt. Die neue metallorganische Gerüstverbindung besitzt eine hohe thermische und chemische Stabilität. Die engen Kanäle des Zink-Imidazolat-Gerüstes sind polar und verfügen über eine große Aufnahmekapazität für Kohlenstoffdioxid. Diese Eigenschaft könnte die Basis für die Trennung von Kohlendioxid-Gas-Mischungen, wie beispielsweise von Kohlendioxid/Methan-Mischungen und katalytischen Umwandlungen von Kohlendioxid, sein.

Gemeinsam mit Fachkollegen der Technischen Universität Berlin, der Universität Dresden, der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung Berlin, der Universität Stockholm/Schweden und der Eidgenössische Technischen Hochschule Zürich/Schweiz führen die Potsdamer Wissenschaftler gegenwärtig entsprechende Untersuchungen durch.

Die Forschungen werden durch das Schwerpunktprogramm „Poröse metallorganische Gerüstverbindungen“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Dieses Schwerpunktprogramm beschäftigt sich mit der Herstellung, den physikalischen Eigenschaften und der gezielten Integration von Funktionen in metallorganischen Gerüsten.

Hinweis an die Redaktionen:
Für Auskünfte steht Ihnen Prof. Dr. Hans-Jürgen Holdt aus dem Institut für Chemie der Universität Potsdam, Tel.: 0331/977-5180, E-Mail: holdt@chem.uni-potsdam.de zur Verfügung.

Den vollständigen Beitrag finden Sie im Internet unter http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/fulltext/123243817/PDFSTART Angewandte Chemie 2010, 122, Heft 7, S. 1280-1284

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