Neuartige Anwendung von Wischmopps ermöglicht Reduzierung von Kosten und Aufwand
Die Anforderungen an Breitwischbezüge sind hoch. Sie sollen nicht nur eine optimale Entfernung von Verunreinigungen sowie eine ausreichende Keim-Inaktivierung ohne Schaden für die Oberflächen, die Gesundheit und die Umwelt sicherstellen, sondern auch durch Wiederaufbereitung wirtschaftlich vielfach einzusetzen sein.
Für eine effiziente Reinigung und Desinfektion von Böden im Gesundheitswesen sollten gewaschene, getrocknete, mit Reinigungs- und Desinfektionsmittel präparierte und verpackte Breitwischbezüge lagerfähig zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise könnten sowohl die Kosten und der Aufwand für die Gebäudereiniger reduziert, als auch die Prozesssicherheit gewährleistet werden.
Vor diesem Hintergrund wurden im Forschungsprojekt vom ITV Denkendorf optimierte Faser- und Bezugskonstruktionen entwickelt, die mehr Wasser aufnehmen und die Wirkstoffadhäsion vergleichmäßigen und reduzieren. Damit können nun 30 Quadratmeter große Räume durchgehend gereinigt und desinfiziert werden, ohne Pfützen- oder Trockenstellenbildung.
Untersuchungen an den Hohenstein Instituten zeigten, dass sich die entwickelten Bezüge mindestens 200 Mal unter Funktionserhalt gewerblich wiederaufbereiten lassen. Außerdem wurde gezeigt, dass die Leistung von den zur Ausrüstung der Wischbezüge verwendeten Desinfektionsreinigern auch nach Lagerung über sieben Tage anhält. Die antimikrobielle Wirkung von Desinfektionsmitteln wird also von längeren Lagerungszeiten bis zu 7 Tage nachweislich nicht nennenswert beeinflusst.
Des Weiteren kann die Bewertung der Adhäsion von Desinfektionswirkstoffen zukünftig genutzt werden, um zusätzliche neue Produkte mit weiter optimiertem Faseradhäsionsverhalten zu entwickeln. Verfahren zur Präparation der Bezüge in gewerblichen Textilserviceunternehmen lassen sich den jeweiligen örtlichen Gegebenheiten anpassen und sichern den Aufbereitungserfolg des neuen textilen Hygieneprodukts.
Besonders hilfreich sind integrierte Wägesysteme in Waschschleudermaschinen, die das Einstellen definierter Restfeuchten über die Steuerung des Schleudervorgangs erlauben.
Auch sind bereits etablierte Verpackungssysteme vorhanden, die hinsichtlich der Lagerbeständigkeit der präparierten Bezüge und der Umweltverträglichkeit des Verpackungsmaterials für diese neue Anwendung geeignet sind.
Kontakt:
Projektleiter Markus Beeh
m.beeh@hohenstein.de
Wir danken der Forschungsvereinigung Forschungskuratorium Textil e.V., Reinhardtstraße 12 – 14, 10117 Berlin für die finanzielle Förderung des IGF-Vorhabens 15138 N, die über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages erfolgte.
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