Nanodrähte aus DNA – Forschungsprojekt der TU Dortmund eröffnet neue Möglichkeiten für modifizierte Kettenmoleküle

In einen völlig anderen Kontext stellt jetzt ein Forschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Jens Müller vom Lehrstuhl für Bioanorganische Chemie an der TU Dortmund das lange Kettenmolekül.

Losgelöst von ihrem biologischen Ursprung wurden künstliche DNA-Doppelhelices so modifiziert, dass das evolutionär optimierte Biomolekül auch als Gerüst für die Anordnung von Metall-Ionen genutzt werden kann. Die potentiellen Anwendungen dieser Grundlagenforschung sind vielfältig.

So könnten mit dieser Methodik beispielsweise molekulare Drähte oder kleinste Magneten zum Einsatz in der Nanotechnologie entwickelt werden, zusätzlich denken die Wissenschaftler auch an Anwendungen als Katalysatoren, in der Medizin oder der Sensorik.

Im Rahmen des fünfjährigen Projektes gelang es dem Wissenschaftlerteam zahlreiche so genannte „metallionen-vermittelte Basenpaare“ zu entwickeln. Durch die Auswahl der DNA-Sequenz – der Zusammensetzung der einzelnen Gerüst-Bausteine – können die Forscher die Eigenschaften der künstlichen „metallisierten“ DNA präzise beeinflussen.

So gelang zum Beispiel die Synthese einer Doppelhelix mit 19 direkt aufeinander folgenden metallionen-vermittelten Basenpaaren – die längste metallmodifizierte DNA, über die bislang berichtet wurde.

Das Projekt „Neuartige metallierte Basenpaare und andere ungewöhnliche DNA-Motive“ wurde im Rahmen des Emmy Noether-Programms mit insgesamt 530.000 Euro seit August 2002 gefördert. Das Emmy Noether-Programm will Nachwuchswissenschaftler fördern und ihnen einen Weg zu früher wissenschaftlicher Selbständigkeit eröffnen.

Im Falle des Dortmunder Projekts ist dies sehr erfolgreich gelungen, mit einer Habilitationsschrift, zwei Dissertationen und fünf Diplomarbeiten. Zusätzlich wurden die Ergebnisse in elf Publikatinen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften veröffentlicht.

Weitere Informationen:
Dr. Jens Müller
Tel.: 0231/755 5034
jens.mueller@tu-dortmund.de

Media Contact

Ole Lünnemann idw

Weitere Informationen:

http://www.tu-dortmund.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Merkmale des Untergrunds unter dem Thwaites-Gletscher enthüllt

Ein Forschungsteam hat felsige Berge und glattes Terrain unter dem Thwaites-Gletscher in der Westantarktis entdeckt – dem breiteste Gletscher der Erde, der halb so groß wie Deutschland und über 1000…

Wasserabweisende Fasern ohne PFAS

Endlich umweltfreundlich… Regenjacken, Badehosen oder Polsterstoffe: Textilien mit wasserabweisenden Eigenschaften benötigen eine chemische Imprägnierung. Fluor-haltige PFAS-Chemikalien sind zwar wirkungsvoll, schaden aber der Gesundheit und reichern sich in der Umwelt an….

Das massereichste stellare schwarze Loch unserer Galaxie entdeckt

Astronominnen und Astronomen haben das massereichste stellare schwarze Loch identifiziert, das bisher in der Milchstraßengalaxie entdeckt wurde. Entdeckt wurde das schwarze Loch in den Daten der Gaia-Mission der Europäischen Weltraumorganisation,…

Partner & Förderer