Nach den Unwettern kommen die Mücken – Mückenatlas bittet um Zusendungen
Wann, wo und mit welchen Arten die Mücken in Deutschland vorkommen, kartiert mit Hilfe interessierter Bürger der Mückenatlas – ein Projekt, welches vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und vom Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), etabliert wurde.
Die Wissenschaftler konnten zuletzt mit Hilfe der Mückenatlas-Einsendungen Ansiedlungen der Asiatischen Buschmücke (Aedes japonicus) in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen nachweisen. Die als potenzieller Überträger von Krankheitserregern ungleich gefährlicher einzuschätzende Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) wurde hingegen in Baden-Württemberg und Thüringen gefunden.
„Durch die in Europa in den letzten Jahren zunehmenden Ausbrüche von Stechmücken übertragenen Krankheiten, wie Dengue-, Westnil- oder Chikungunya-Fieber, sowie den jüngsten Zika-Virus-Ausbruch in Südamerika wurde die aktuelle Bedeutung von Stechmücken als Krankheitsüberträger unter Beweis gestellt.
Zur Risikoabschätzung benötigen wir dringend Daten zur Verbreitung der in Deutschland vorkommenden invasiven und einheimischen Arten.“ sagt Dr. Doreen Walther vom ZALF und bittet um Mithilfe bei dem Projekt Mückenatlas.
Da es in Deutschland bisher kein Überwachungs- oder Meldesystem über das Vorkommen medizinisch relevanter Stechmückenarten gab, wurden vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zwei Verbundprojekte zur deutschlandweiten Überwachung und Erforschung von Stechmücken ins Leben gerufen, in die der Mückenatlas integriert ist.
Näheres zum Mückenatlas und zur Möglichkeit der Einsendung von Stechmücken finden sich unter www.mueckenatlas.de
Kontakt:
Dr. Doreen Walther
Institut für Landnutzungssysteme
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.
Telefon 033432 82-363
doreen.walther@zalf.de
Weitere Informationen:
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