Jenaer Start-Up ist Keimen auf der Spur

Quelle: InfectoGnostics/S. Döring

Die technologische Grundlage von „Biophotonics Diagnostics“ ist der Bio Particle Explorer der Firma rapID. Das vollautomatisierte Analysegerät bestimmt mittels eines optischen Messverfahrens die Größe, Anzahl, Form und den chemischen Fingerabdruck von Biopartikeln in Patientenproben wie Blut und Urin, oder in Luft und Wasser.

Die Daten werden mit Steckbriefen bekannter Mikroorganismen abgeglichen, die in einer elektronischen Datenbank hinterlegt sind. Erst durch den Datenbankabgleich und die Anwendung statistischer Analyseverfahren können die Mikroorganismen und deren eventuelle Antibiotikaresistenzen eindeutig identifiziert werden.

Biophotonics Diagnostics entwickelt kundenspezifische Software-Lösungen zur schnellen und automatisierten Erregerdiagnostik und erstellt spezifische Arbeitsvorschriften für die jeweiligen medizinischen Fragestellungen (sogenannte Standard Operating Procedures).

Prof. Jürgen Popp, Mitbegründer von Biophotonics Diagnostics, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Institutes für Photonische Technologien (IPHT) und Leiter des Institutes für Physikalische Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, erläutert beispielhaft das Anwendungspotential der Technologie:

„Bei einer Sepsis müssen die Erreger möglichst schnell, zuverlässig und eindeutig identifiziert werden, um eine Behandlung mit geeigneten Antibiotika einzuleiten. Bisher benötigte man dafür mindestens einen Tag. Damit geht wertvolle Zeit, die für die richtige Therapie entscheidend ist, verloren. Mit der von uns entwickelten Diagnostik reduzieren wir den Zeitaufwand auf wenige Stunden. Ärzte gewinnen damit einen Vorsprung, der lebensrettend bei der Behandlung einer Sepsis sein kann.“

Die Technologie von Biophotonics Diagnostics basiert auf verschiedenen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekten, und einer engen Kooperation mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Universitätsklinikum Jena.

Wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der Technologie bezieht „Biophotonics Diagnostics“ aus der akademischen Expertise des IPHT, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Universitätskliniken Jena. Insbesondere profitiert Biophotonics Diagnostics von der guten Anbindung an Jenaer Forschungsnetzwerke wie den InfectoGnostics-Forschungscampus und dem wirtschaftsstrategischen Know-How des Partnerunternehmens rap.ID.

Zudem arbeitet Biophotonics Diagnostics eng mit Kunden aus der medizinischen und pharmazeutischen Forschung zusammen, um den routinemäßigen Einsatz der neuen Diagnostik in Kliniken und Laboratorien voranzutreiben und die Technologie deutschland- und europaweit zu vermarkten. Neben der klinischen Diagnostik findet der schnelle, kostengünstige und einfache Erregernachweis Anwendung in der Lebensmittel- und Umweltüberwachung sowie der Pharmazeutikaproduktion.

Biophotonics Diagnostics
Das Jenaer Unternehmen entwickelt Software-Lösungen und Datenbanksysteme mit denen lebensbedrohliche Krankheitserreger sowie deren möglichen Resistenzen schnell und einfach identifiziert werden können. Aus der erfolgreichen Zusammenarbeit Partnern aus Wissenschaft und Industrie ist die Idee für Biophotonics Diagnostics entstanden. Zum Gründungskonsortium gehören neben Prof. Dr. Popp die Geschäftsführer der rapID GmbH, Dr. Markus Lankers und Dr. Oliver Valet.

http://www.leibniz-ipht.de

Media Contact

Daniel Siegesmund idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer