Genmutation macht Hoffnung auf Pille für Männer

Die Pille für Männer könnte einen Schritt näher rücken. Wissenschaftler der University of Iowa haben einen genetischen Defekt identifiziert, der mit männlicher Unfruchtbarkeit in Zusammenhang steht.

Die Studie mit iranischen Familien hat Mutationen des Gens CATSPER1 nachgewiesen, das ein für die Bewegung des Spermas entscheidendes Protein kontrolliert. Diese Erkenntnisse könnten zu neuen Behandlungsansätzen für unfruchtbare Männer aber auch zu einer neuen Möglichkeit der Verhütung führen.

Das Team um Michael Hildebrand untersuchte eine Population mit einer großen Anzahl an Krankheiten verursachenden Genen. Erforscht werden sollten die genetischen Ursachen von Taubheit. Beim Sammeln der genetischen Informationen entdeckten die Wissenschaftler, dass zwei Familien über unterschiedliche DNA-Mutationen bei CATSPER1 verfügten. Die Unfruchtbarkeit der betroffenen Männer wurde durch eine Standardanalyse des Spermas festgestellt. Andere Ursachen für eine Unfruchtbarkeit konnten ausgeschlossen werden.

Die beiden Mutationen führten entweder zu einer sehr stark verkürzten nicht funktionierenden Form des Proteins oder einem völligen Fehlen. Keine der beiden Mutationen war in der DNA von 576 Iranern nachweisbar, die ebenfalls untersucht wurden. Frühere Tests mit Mäusen haben laut BBC ergeben, dass Mutationen von CATSPER1 unfruchtbar machen, da sie die Fähigkeit des Spermas beeinflussen, sich mit der für eine Befruchtung erforderlichen Energie fortzubewegen.

Hildebrand hält es für denkbar, dass zum Beispiel die Immunkontrazeption eingesetzt werden könnte. Antikörper werden entwickelt, die sich an ein bestimmtes Protein anbinden und sein Funktion blockieren. Dieser Forschungsansatz befinde sich allerdings noch in den Kinderschuhen und müsse erst in Hinblick auf Wirksamkeit, Sicherheit und Reversibilität überprüft werden.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.uiowa.edu

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