Forschungsthema: Die Vielfalt des Lebens

Die Biodiversitäts-Forschung setzt sich mit der Vielfalt des Lebens auseinander: mit dem Artenreichtum der Erde, mit genetischer Vielfalt und mit unterschiedlichsten Ökosystemen.

Biodiversität ist nicht nur ein Wert an sich, sondern sie ist für das Funktionieren von Ökosystemen und die Bereitstellung von Ökosystemdienstleistungen wie zum Beispiel Trinkwasser oder Kohlenstoffspeicher – von zentraler Bedeutung.

Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist an der Biodiversitäts-Forschung durch mehrere Projekte aus unterschiedlichen Fachbereichen beteiligt, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden.

Gleich drei Freiburger Projektgruppen arbeiten an einem von der DFG geförderten Großprojekt zur Biodiversität – den so genannten Biodiversitätsexploratorien mit, an dem Hochschulen aus ganz Deutschland und der Schweiz beteiligt sind: Das Projekt „FUNWOOD“ des Waldbau-Instituts untersucht unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Bauhus die Auswirkungen von Waldmanagement auf die Vielfalt und die Funktion von Holz zersetzenden Pilzen. Dafür erhält es von der DFG zwischen 2009 und 2011 über 300.000 Euro Fördergelder. Prof. Dr. Michael Scherer-Lorenzen von der Abteilung Geobotanik des Instituts für Biologie II arbeitet im Teilprojekt „Klimawandel“ mit. Es untersucht die Auswirkungen des Klimawandels auf Nährstoffkreisläufe in unterschiedlich diversen Ökosystemen. Dafür werden Wiesen unterschiedlicher Biodiversität verglichen und durch transparente Dächer Temperaturerhöhungen oder Dürren simuliert. Die DFG fördert dieses Teilprojekt mit etwa 216.000 Euro.

Beide Freiburger Professoren sind außerdem beteiligt an dem von der DFG unterstützten europäisch-chinesischen Projekt „BEF China“. Bei diesem Experiment werden die Beziehungen zwischen Biodiversität und Ökosystemfunktionen in subtropischen Wäldern Chinas untersucht. Die DFG-Forschergruppe, der auch Prof. Bauhus und Prof. Scherer-Lorenzen mit ihren Teams angehören, pflanzt auf rund 100 Hektar etwa 60 heimische Baum- und Straucharten an und untersucht die Dynamik des Pflanzenbestands und die Bedeutung der Artenvielfalt für den Nährstoffkreislauf, den Schutz vor Bodenerosion, die Primärproduktivität und die Kohlenstoff- und Stickstofffestlegung. Prof. Bauhus ist dabei maßgeblich für die waldbaulichen Aspekte verantwortlich, Prof. Scherer-Lorenzen geht der Frage nach, inwieweit ein Verlust an Artenvielfalt den Stickstoffkreislauf beeinträchtigt. Die DFG fördert „BEF China“ bei einer Beteiligung von acht europäischen Instituten mit etwa 2 Millionen Euro.

Eine weitere von der DFG geförderte Gruppe, die „Visual Signal Group“ der Fakultät für Biologie I, forscht unter der Leitung von Dr. H. Martin Schaefer zur visuellen Kommunikation zwischen Pflanzen und Tieren bei der Samenverbreitung. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Teams untersuchen dabei, wie Pflanzen um Tiere werben – vor allem um Vögel -, und sie dadurch zur Verbreitung ihrer Samen rekrutieren. Die DFG fördert das Projekt seit 2006 mit insgesamt 120.000 Euro. Seit 2009 arbeitet eine weitere Gruppe um Dr. H. Martin Schaefer zur „Signal Diversity & Pollinator Behaviour“. Auch dabei geht es um die Kommunikation zwischen Pflanzen und Tieren, allerdings einen Schritt vorher bei der Bestäubung von Blüten. Das Team untersucht, wie Änderungen in der Landnutzung die Kommunikation zwischen Pflanzen und Insekten beeinflussen. Das Projekt soll bis mindestens 2011 laufen und wird von der DFG mit 140.000 Euro gefördert.

Kontakt:
Prof. Dr. Jürgen Bauhus
Waldbau-Institut
Tel.: 0761/203-3677
Fax: 0761/203-3781
E-Mail: juergen.bauhus@waldbau.uni-freiburg.de
Prof. Dr. Michael Scherer-Lorenzen
Institut für Biologie II, Abteilung Geobotanik
Tel.: 0761/203-5014
Fax: 0761/203-2696
E-Mail: michael.scherer@biologie.uni-freiburg.de
Dr. H. Martin Schaefer
Institut für Biologie I
Tel.: 0761/203-2531
Fax: 0761/203-2544
E-Mail: martin.schaefer@biologie.uni-freiburg.de

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Rudolf-Werner Dreier idw

Weitere Informationen:

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