Warum in die Ferne schweifen – sieh, das Gute liegt so nahe

Um der zentralen und wichtigen Forderung nach optimaler Nutzung und Bündelung vorhandener Ressourcen nachzukommen, hat das Rostocker Katalyseinstitut neue Wege der Zusammenarbeit mit der Universität Rostock beschritten. So wurde schon 2006 ein weit reichender Kooperationsvertrag mit einem so genannten „Assoziierten-Modell“ unterzeichnet.

Danach erweitern – nun aktuell sechs – assoziierte Universitätsprofessoren als Berater das wissenschaftliche Forschungsspektrum des LIKAT und realisieren eine besonders intensive Kooperation zwischen beiden Einrichtungen. Das Institut stellt den assoziierten Professoren zur Durchführung von anwendungsbezogenen Katalysearbeiten eine hochwertige Infrastruktur mit moderner Analytik und ausgebildetem Fachpersonal zur Verfügung. Die assoziierten Professoren sind Mitglieder des internen wissenschaftlichen Beirates, bringen ihre spezifischen Erfahrungen ein und bestimmen so die Forschungsarbeiten mit.

Vor einigen Jahren gelang es den Wissenschaftlern des LIKAT nicht, einen Lizenzvertrag für eine wichtige Auswerte-Software für eine im LIKAT genutzte analytische Methode aus Singapur zu erwerben. Alle Bemühungen einer Kollegin während eines viermonatigen Aufenthaltes in Singapur brachten keinen Erfolg, die Lizenz sollte nur im asiatischen und nicht im europäischen Raum vergeben werden. Sich auf die Stärken der Region besinnend, wurde das Problem gelöst. Die Kollegen um den Mathematiker Klaus Neymeyr haben eine neue bessere Software entwickelt, die neben dem LIKAT auch beispielsweise von einem großen Chemieunternehmen – der Evonik Industries – genutzt wird.

Durch das „Assoziierten-Modell“ und der damit verbundenen engen Verflechtungen bieten sich vielfältige Kooperationsmöglichkeiten für das LIKAT und die Universität, wobei beide Einrichtungen profitieren. So ist das LIKAT in die wichtigsten Profillinien der Universität eingebunden, was auch fakultätsübergreifende Kooperationen ermöglicht. Diese waren u. a. Grundlage für das Graduiertenkolleg „Neue Methoden für Nachhaltigkeit in Katalyse und Technik“, an dem neben dem LIKAT, die Mathematisch-Naturwissenschaftliche und die Ingenieurwissenschaftliche Fakultät der Universität Rostock beteiligt waren. Auch die Einbindung von Wissenschaftlern des Katalyseinstituts an der deutschlandweit ersten Interdisziplinären Fakultät, welche an der Universität Rostock mit Udo Kragl (ebenfalls ein LIKAT „Assoziierter“) als Gründungsdekan geschaffen wurde, zeigt die positiven Aspekte der Zusammenarbeit. Neben Klaus Neymeyr als Mathematiker und Udo Kragl, als ausgewiesenen Spezialisten im Bereich der Technische Chemie und Biokatalyse, erweitern Armin Börner mit seinem Bereich Asymmetrische Synthesen und Peter Langer im Bereich der Wirkstoffsynthesen die Fachkompetenz des LIKAT. Axel Schulz und Ralf Ludwig bringen ihre Expertise insbesondere in der Herstellung neuer Materialien und im Modelling von chemischen Prozessen ein und erweitern so das Expertenwissen im LIKAT.

Katalyse ist die Wissenschaft von der Beschleunigung chemischer Elementarprozesse. Die Lösung anstehender globaler Probleme ist nur mit einer effizienten Katalyseforschung möglich. Zu ihrer Weiterentwicklung ist das interdisziplinäre Zusammenwirken verschiedener Naturwissenschaften und der Verfahrenstechnik notwendig. Das „Assoziierten-Model“ des LIKAT mit kompetenten Universitäts-Professoren ist ein hochwirksames Mittel, die anstehenden Aufgaben mit dem notwendigen Fachwissen zu bewältigen.

Media Contact

Dr. Barbara Heller idw

Weitere Informationen:

http://www.catalysis.de

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