Entzifferung der vollständigen Genome von Prostatatumoren innerhalb von 5 Jahren

Das ICGC ist das größte und ehrgeizigste biomedizinische Forschungsprojekt seit dem Humangenomprojekt, bei dem es gelang, das Genom des Menschen vollständig zu entschlüsseln. Insgesamt sollen 50 Krebsarten entschlüsselt werden.

Am Dienstagnachmittag gab das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in Berlin bekannt, dass es zwei weitere bundesweite Forschungsverbünde zu den verbreiteten Krebsarten Prostatakrebs und Maligne Lymphome fördern wird. Es fördert die Verbünde bis 2015 mit insgesamt 15 Millionen Euro.

Der ICGC-Forschungsverbund Prostatakrebs wird vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Universitätsklinikum und der Martini-Klinik in Hamburg-Eppendorf (UKE) koordiniert. In Hamburg koordinieren Priv.-Doz. Dr. Torsten Schlomm, leitender Arzt an der Martiniklinik, und Prof. Dr. Guido Sauter, Direktor des Instuts für Pathologie des UKE, den Verbund. Ziel ist es, in den kommenden fünf Jahren die vollständigen Genome von Prostatatumoren von Männern zu entziffern. Die Forscher möchten mit dieser Mammutaufgabe eine Karte aller genetischen Veränderungen beim Prostatakrebs erstellen und genetische Ursachen der Prostatkrebsvererbung identitizieren.

Die heutigen Chefärzte der Martiniklinik, Prof. Hartwig Huland und Prof. Markus Graefen, haben in jahrelanger Vorarbeit bereits Anfang der 90er Jahre die Grundlage für diese internationalen Spitzenposition der Martiniklinik gelegt. Auch der international renommierte Spezialist in der Prostatapathologie, Prof. Guido Sauter, hat als Erfinder der Gewebemicroarry-Technik einen wesentlichen Baustein gelegt.

„Wir freuen uns sehr und gratulieren unseren Forschern herzlich zu diesem großartigen Erfolg. Ihre Forschungsleistungen werden Geschichte schreiben. Die Auszeichnung zeigt, dass das UKE das Umfeld für herausragende Forschung bietet“, sagt Prof. Dr. Jörg F. Debatin, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKE. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung der Krebsforscher am UKE und an der Martiniklinik. Hochspezialisierte Forschung mit Weltklasseniveau braucht solche Unterstützung, wie die des Bundesministeriums für Bildung- und Forschung“, sagt Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus, Dekan der Medizinischen Fakultät des UKE.

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Christine Jähn idw

Weitere Informationen:

http://www.uke.uni-hamburg.de

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