Die Eigenschaften Cystein-reicher Neuropeptide entschlüsseln

Die Diplom-Chemikerin Alesia Miloslavina von der Universität Jena hat den zweiten Posterpreis bei der „AMPERE NMR School“ im polnischen Wierzba erhalten. Miloslavina, die in der Arbeitsgruppe Peptidchemie am Institut für Biochemie und Biophysik arbeitet, ist für ihr Poster zum Thema „Structure-activity relationship of cysteine-rich peptides (conopeptides)“ ausgezeichnet worden.

Die AMPERE NMR School wird alljährlich vom ehemaligen Rektor der Universität Poznan und jetzigem Staatssekretär Prof. Dr. Stefan Jurga ausgerichtet. Sie vereint junge Wissenschaftler und internationale NMR-Experten, die über die aktuellen Entwicklungen in der Forschung auf dem Gebiet der Kernspinresonanz – oder englisch Nuclear Magnetic Resonance (NMR) – berichten und diskutieren. Alesia Miloslavina profitierte bei ihrem Besuch in Polen von einer Förderung durch „Pro Chance 2010“, einem Programm zur Förderung der Chancengleichheit von Mann und Frau in der Wissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Conopeptide sind Neuropeptide, die ursprünglich aus Kegelschnecken isoliert wurden. In der Arbeitsgruppe Peptidchemie werden diese synthetisch hergestellt. Weil diese Peptide oder kleinen Proteine mehrere Cysteine in ihrer Struktur enthalten, ist ihre Synthese sehr schwierig. „In unserer Arbeitsgruppe entwickeln wir neue Methoden zur Synthese und korrekten Faltung dieser Conopeptide“, sagt Privatdozentin Dr. Diana Imhof, die Miloslavinas Arbeit betreut hat. In dem preisgekrönten Poster hat die Doktorandin Besonderheiten dieser Peptide dargestellt, da sie in bestimmten Konformationen eine selektive und spezifische Aktivität zeigen. „Sie können zum Beispiel spannungsabhängige Ionenkanäle blockieren“, sagt Alesia Miloslavina. Ziel ihrer Arbeit ist es, die Eigenschaften der Conopeptide genau zu analysieren, damit sie als Arzneimittel oder Therapeutika eingesetzt werden können.

Als Kooperationspartner der Arbeitsgruppe Peptidchemie agiert die Arbeitsgruppe Biomolekulare NMR-Spektroskopie von Dr. Matthias Görlach vom Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena, besonders eng arbeiten Imhof und Miloslavina dabei mit Dr. Oliver Ohlenschläger zusammen. Weitere Partner zur Untersuchung der biologischen Aktivität der Peptide sind Prof. Dr. Stefan H. Heinemann vom Lehrstuhl für Biophysik der Universität Jena und Prof. Dr. Christoph Englert vom FLI in Jena.

Kontakt:
Dipl.-Chem. Alesia Miloslavina
Institut für Biochemie und Biophysik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Hans-Knöll-Straße 2, 07745 Jena
Tel.: 03641 / 949354
E-Mail: alesia.miloslavina[at]uni-jena.de

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Stephan Laudien idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-jena.de

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