Biochemiker der Universität Tübingen entdecken neuen Proteinimportweg in Mitochondrien
Die genetische Information des Endosymbionten wurde im Verlauf der Evolution zum überwiegenden Teil in den Kern der „Wirtszelle“ übertragen. Die Folge ist, dass die meisten mitochondrialen Proteine in das Mitochondrium eingeschleust und in seine verschiedenen Bereiche gezielt eingebaut werden müssen.
In der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift „Journal of Cell Biology“ werden die Ergebnisse der Arbeiten von Forschern des Interfakultären Institutes für Biochemie (IFIB) der Universität Tübingen publiziert. Für einen speziellen Typus mitochondrialer Proteine hat die Arbeitsgruppe von Doron Rapaport nun einen bislang unbekannten Importweg entdeckt. Dies betrifft Proteine der mitochondrialen Außenmembran mit mehreren Domänen, die die Membran durchqueren.
Die Fragestellung wurde anhand isolierter Mitochondrien aus Bäckerhefe und radioaktiv markierten Proteinen untersucht. Im Rahmen Ihrer Projekte verwendet die Gruppe unterschiedlichste Methoden der Genetik, der Proteinbiochemie und der molekularen Zellbiologie. In der aktuellen Arbeit werden neue Komponenten beschrieben, die notwendig für den Einbau dieser Aussermembranproteine sind..
Damit trägt die Gruppe maßgeblich zum Verständnis der Entstehung und Erhaltung von Mitochondrien in eukaryotischen Zellen bei. Mitochondriale Defekte spielen eine Rolle bei einer Vielzahl von menschlichen Erkrankungen. Deshalb können diese Erkenntnisse auf lange Sicht dazu beitragen diese Krankheiten besser zu verstehen.
Kontakt:
Professor Dr. Doron Rapaport
Universität Tübingen
Interfakultäres Institut für Biochemie (IFIB)
Hoppe-Seyler-Str. 4 • 72076 Tübingen
Telefon: +49 7071 29-74184
Telefax: +49 7071 29-4016
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