Wirkstoffquellen aus der Ostsee

Schon ein halbes Jahr nach seiner Gründung ist es dem Start up-Unternehmen Ressourcenzentrum Marine Organismen gelungen, das forschende und weltweit tätige Arzneimittelunternehmen Sanofi-Aventis für sich zu interessieren und eine Zusammenarbeit zu beginnen.

Das Greifswalder Forscherteam züchtet für Sanofi-Aventis Mikroorganismen aus dem Meer, in denen interessante, neuartige Substanzen enthalten sind, die Ausgangspunkt für neue Medikamente sein könnten.

Der Kontakt zu Sanofi-Aventis geht auf den Businessplanwettbewerb Science4Life zurück, den größten bundesweit ausgetragenen Businessplanwettbewerb für die Branchen Life Sciences und Chemie, dessen Sponsoren Sanofi-Aventis und das Land Hessen sind und bei dem das Ressourcenzentrum Marine Organismen kürzlich ausgezeichnet worden war.

„Science4Life ist in erster Linie eine unabhängige und breit angelegte Initiative mit dem Ziel, die Gründerszene zu fördern und zu guten Rahmenbedingungen für Unternehmensgründungen beizutragen. Wenn sich daraus außerdem für uns eine Zusammenarbeit ergibt, umso besser“, sagt Dr. Alfons Enhsen, administrativer Leiter der Forschung & Entwicklung von Sanofi-Aventis in Deutschland. „Auf jeden Fall belegt der Kontakt, dass die Teilnahme bei Science4Life selbst ein Gütesiegel für junge Unternehmen ist.“

Naturstoffe aus Pflanzen, Pilzen, Bakterien oder auch tierischen Ursprungs sind grundsätzlich eine wertvolle Quelle für neue Arzneimittel. Insbesondere viele Antibiotika und Krebsmedikamente sind Naturstoffe oder Abkömmlinge davon. Während viele an Land vorkommende Pflanzen und Pilze gut auf ihre Inhaltsstoffe und deren Wirksamkeit untersucht sind, ist bisher relativ wenig bekannt, welche wirksamen Substanzen im Meer lebende Organismen enthalten. „Sie sind eine nahezu unerschöpfliche Quelle, und da die chemischen Substanzen unter Wasser verdünnt werden und sich nach dem Prinzip der maximalen Wirksamkeit über Jahrmillionen entwickelt haben, ist anzunehmen, dass viele davon sogar wirksamer sind als an Land zu findende Wirkstoffe“, stellt Dr. Gudrun Mernitz vom Ressourcenzentrum Marine Organismen die Vorteile dar.

„Wir sind gespannt, ob sich diese Annahmen bestätigen, wenn wir uns die Substanzen aus den Ostsee-Mikroorganismen genauer angesehen haben. Und noch mehr gespannt sind wir natürlich, ob sie sich tatsächlich als Leitstrukturen für wertvolle neue Medikamente entpuppen“, kommentiert der Leiter der Naturstoffforschung von Sanofi-Aventis in Frankfurt, Dr. Mark Brönstrup, die jüngst begonnene Zusammenarbeit.

Über das Ressourcenzentrum Marine Organismen

Die „Ressourcenzentrum Marine Organismen GmbH“ ist eine Ausgründung des Instituts für Pharmazie der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald in Deutschland. Von den Greifswalder Wissenschaftlerinnen Dr. Gudrun Mernitz und Beate Cuypers im Januar 2007 gegründet, betreibt die Biotechnologie-Firma eine umfangreiche Stammsammlung mariner Organismen, insbesondere Pilze, Cyanobakterien und Algen, die weltweit von marinen Habitaten isoliert wurden. Die beteiligten Biologen verfügen über langjährige Erfahrungen im Bereich der Isolation, Taxonomie, Kultivierung und Fermentation mariner Organismen sowie der Extraktion und Untersuchung mit verschiedenen Testsystemen. In Zusammenarbeit mit Chemikern bieten sie Analysen von komplexen Naturstoffgemischen und Strukturbestimmungen darin enthaltener aktiver Substanzen an.

Über Sanofi-Aventis
Sanofi-aventis ist ein führendes, globales Pharmaunternehmen, das therapeutische Lösungen erforscht, entwickelt und vertreibt, um das Leben der Menschen zu verbessern. Sanofi-aventis ist an den Börsen in Paris (EURONEXT: SAN) und New York (NYSE: SNY) gelistet.
Kontakt:
Dr. Gudrun Mernitz
RessourcenZentrum Marine Organismen GmbH
Greifswald
Tel.: 03834 / 515652
Mail: mernitz@rzmo.de
Dr. Birgitt Sickenberger
Unternehmenskommunikation
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Tel.: 069 / 305 – 30167
Mail: birgitt.sickenberger@sanofi-aventis.com

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Dr. Heinrich Cuypers idw

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