Das Gelbe vom Ei sorgt für junge Haut. Hennen aus Grünlandhaltung legen wertvollere Eier

Diese so genannten Karotinoide sind Antioxidantien, die freie Radikale einfangen und unschädlich machen können. Das belegt jetzt eine Studie der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Dr. Karoline Hesterberg und Prof. Jürgen Lademann von der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie haben mehrere Hundert Eier auf ihren Farbstoffgehalt untersucht.

Die Analyse zeigt, dass die Karotinoide immer dann in hoher Konzentration im Eigelb vorkommen, wenn die Hühner ausreichend Zugang zu Grünland haben. Ihre antioxidative Wirkung verhindert unerwünschte Reaktionen zwischen freien Radikalen und Zellbestandteilen und beugt so beispielsweise Hautalterung und Hautkrebs vor. Die Eier der Grünlandhühner enthalten unter anderem das besonders effektive Karotinoid Lycopin, das sonst eher in Obst und Gemüse vorkommt.

Da der Mensch die Karotinoide nicht selbst im Organismus bilden kann, muss er sie durch die Nahrung aufnehmen. Je mehr Antioxidantien das Essen enthält, desto höher ist das Schutzpotential der Haut. Durch die Art der Zubereitung lässt sich der Gehalt von antioxidativen Substanzen sogar noch steigern: „Ein gekochtes Ei besitzt mehr wertvolle Karotinoide als ein rohes Ei, da beim Erhitzen Umwandlungs¬prozesse ablaufen“, erklärt Prof. Jürgen Lademann. Zwar helfen Eier gegen Falten, sie sollten dennoch in Maßen verzehrt werden. „Mit unserer Arbeit wollen wir keinesfalls dazu aufrufen, sich ausschließlich von Eiern zu ernähren“, sagt Prof. Jürgen Lademann. „Man darf nicht vergessen, dass sie auch viel Cholesterin enthalten.“

Manchmal wirkt sich Forschung auch in der Praxis aus. Der Vater der jungen Forscherin Dr. Karoline Hesterberg hat die Erkenntnisse seiner Tochter sofort umgesetzt. Die Hühner auf seinem Gutshof leben inzwischen in einem mobilen Hühnerstall, der nach dem Abgrasen einer Wiesenfläche weiterversetzt wird. So erhalten die Hühner durchgehend frisches Grün.

Kontakt:
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Leiterin Unternehmenskommunikation
Charité – Universitätsmedizin Berlin
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