Leptospirose: Schlüssel-Gen der Bakterienvirulenz entdeckt

Ein Jahrhundert nach der Identifizierung der verantwortlichen Bakterie Leptospira interrogans durch Arthur M. Stimsons, haben jetzt Forscher der Einheit „Biologie der Spirochäten“ des Pasteur Instituts, unter der Leitung von Mathieu Picardeau, und das brasilianische Team der Oswaldo Cruz Stiftung

gemeinsam eine genetische Spur der Keimvirulenz entdeckt, die neue Ansätze zur Vorbeugung und Behandlung für diese am weitesten verbreitete Zoonose eröffnen könnte.

Diese „vernachlässigte“ Tierkrankheit stellt jedoch auch ein gewisses Risiko für die Gesundheit des Menschen dar. Jährlich werden weltweit etwa 500.000 Ansteckungsfälle beim Menschen festgestellt. Sie ist ebenfalls verantwortlich für hohe wirtschaftliche Verluste in der Tierhaltung.

Durch Techniken der zufallsbedingten Deaktivierung von Genen ist es diesem französisch-brasilianischen Forscherteam gelungen zu beweisen, dass Bakterien, dessen Gen loa22 inaktiv ist, ihre Pathogenität verlieren. Das aktuelle Ziel der Forscher besteht darin herauszufinden, ob das diesem Gen entsprechende

Protein die Grundlage für diagnostische Tests und Impfstoffe bilden könnte.

Die gegenwärtig mehrere Wochen andauernden diagnostischen Tests sollen durch die Nutzung dieses an der Bakterienzellwand lokalisierte Eiweiß verkürzt werden und als Ausgangspunkt für die Herstellung wirksamerer Impfstoffe für Risikogruppen (wie Kanalarbeiter und Schlachthofpersonal in Frankreich)

dienen.

Kontakt: Mathieu Picardeau
25,28 rue du Docteur Roux, 75724 Paris CEDEX 15
@ mpicard@pasteur.fr
+33 1 45 68 83 68
www.pasteur.fr
Quelle: Pressemitteilung des Pasteur Instituts, 13.07.2007
Redakteurin: Mathilde Renault, mathilde.renault@diplomatie.gouv.frï
Wissenschaft-Frankreich (Nummer 126, 02. August 2007)
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