Bunter Mini-Fisch entdeckt

Der Kamdemi-Fisch. © Werner Eigelshofen

Kunterbunt, gerade mal sieben Zentimeter groß – das ist Fundulopanchax kamdemi. Der kleine Zahnkarpfen ist eine Neuentdeckung und hat einen kundigen Paten: Sein Artname kamdemi stammt vom afrikanischen WWF-Mitarbeiter Andre Kamdem Toham, der als einer der ersten im Korup-Nationalpark in Kamerun auf das Tier gestoßen ist. Bislang ist der Fisch auch nur dort gefunden worden. „Ein solch kleines Verbreitungsgebiet ist für Zahnkarpfen nicht unüblich“, sagt WWF-Experte Stefan Ziegler. „Sie sind aber dadurch wenig flexibel und schnell in Gefahr, wenn sich etwas in ihrem Lebensraum verändert.“

Eine Besonderheit am „Kamdemi-Fisch“ ist die Fortpflanzung. „Der Laich der Fische kann Entwicklungspausen von mehreren Wochen oder Monaten einlegen. Das ist sehr praktisch, wenn man in kleinen temporären Gewässern oder Bächen lebt, die während der Trockenzeiten kein Wasser mehr führen“, erklärt Rainer Sonnenberg vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander König in Bonn, der den Fisch gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern erstmals beschrieben hat. „Der Laich überdauert die Trockenphase einfach im Boden, ohne Schaden zu nehmen. Sobald sich das Gewässer wieder füllt, schlüpfen die Jungfische.“

Die Lieblingsspeise des Fischleins sind hauptsächlich kleine Ameisen, die auf die Wasseroberfläche fallen, wie die Wissenschaftler durch Untersuchungen des Mageninhalts herausgefunden haben. Die Experten ordnen die neu entdeckte Art der Gattung Fundulopanchax der nur in Afrika vorkommenden Familie der Nothobranchiidae zu. Heimisch sind die Arten dieser Gattung von der Elfenbeinküste bis nach Äquatorial-Guinea, ihre höchste Vielfalt haben sie in Nigeria und Kamerun.

Media Contact

WWF

Weitere Informationen:

http://www.wwf.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Uranimmobilisierende Bakterien im Tongestein

Mikrobielle Reduktion verringert Mobilität von Uranverbindungen. Bei der Konzeption von Endlagern für hochradioaktive Abfälle in tiefen geologischen Schichten müssen verschiedene Faktoren sorgfältig berücksichtigt werden, um ihre langfristige Sicherheit zu gewährleisten….

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Partner & Förderer