ForschungsReport zu funktionellen Lebensmitteln erschienen

Mit allerlei Prominenz werben Lebensmittelhersteller für abwehrstärkende und fitmachende Produkte. An probiotischen Molkereierzeugnissen, Cholesterinspiegel-senkenden Margarinen und Vitamin-angereicherten Säften herrscht in den Supermärkten kein Mangel. Aber was ist wirklich dran an den angepriesenen gesundheitsfördernden Wirkungen funktioneller Lebensmittel? Was ist wissenschaftlich erwiesen, was bislang noch Spekulation?

Der Beitrag von Dr. Rolf Großklaus vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht auf die neue Health-Claim-Regelung der EU ein, nach der mit gesundheitsbezogenen Angaben bei Lebensmitteln künftig nur geworben werden darf, wenn sie durch allgemein anerkannte wissenschaftliche Nachweise belegt sind. Über die vielfältigen Wirkungsweisen von probiotischen Milchprodukten informiert Dr. Michael de Vrese von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL) in Kiel. Er konnte unter anderem nachweisen, dass ein regelmäßig verzehrtes probiotisches Joghurtprodukt zwar nicht die Häufigkeit von Erkältungskrankheiten, aber die Krankheitsdauer und -symptome verringern kann.

Zahlreiche gesundheitsfördernde Stoffe sind natürlicherweise in Gemüse und Obst vorhanden. Allerdings werden nicht alle Stoffe gleichermaßen vom Körper aufgenommen. Am Beispiel des roten Tomatenfarbstoffes Lycopin, der auch in Karotten vorkommt, zeigt Dr. Esther Mayer-Miebach von der BfEL in Karlsruhe, wie sich die Verbraucher auf einfache Weise „funktionelle Gemüseprodukte“ in der eigenen Küche selbst herstellen können. Fleischforscher der BfEL in Kulmbach berichten über ihre Versuche, eben dieses Lycopin auch in Wurstwaren zu „verpacken“.

Bei Lebensmitteln, die vom Tier stammen, kann die Konzentration von bestimmten gesundheitsrelevanten Stoffen schon durch die Tierernährung beeinflusst werden. So zeigt Professor Gerhard Flachowsky von der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig, dass sich der Jodgehalt in der Milch durch Zusatz von Jod im Futter erheblich erhöhen lässt. Das wirft allerdings die Frage auf, ob es nicht auch zu Überversorgungen kommen kann und wie dem zu begegnen ist.

Neben dem Schwerpunkt „Funktionelle Lebensmittel“ gibt es aktuelle Beiträge über die Zeckensituation in Deutschland, über neue technische Entwicklungen beim Melken sowie über den Einsatz von Nützlingen bei der Zierpflanzenproduktion im Gewächshaus. Der 56-seitige ForschungsReport 1/2007 kann kostenlos bezogen werden über die Geschäftsstelle des Senats der Bundesforschungsanstalten, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig. E-mail: michael.welling@fal.de, Tel.: 0531 / 596-1016.

Media Contact

Dr. Michael Welling idw

Weitere Informationen:

http://www.forschungsreport.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer