Rauchen und Riechen – Berliner Forschungsprojekt untersucht Ursachen der Nikotinabhängigkeit

Dass Rauchen einer der größten Risikofaktoren für die Entstehung von Krebs ist, ist mittlerweile durch umfangreiche Forschungserkenntnisse gesichert. Was aber sind die Ursachen für Nikotinabhängigkeit, wie kommt es, dass viele Menschen vom Glimmstängel nicht mehr loskommen? Ein von der Berliner Krebsgesellschaft gefördertes Forschungsprojekt soll die Zusammenhänge zwischen Geruchssinn und Rauchverhalten untersuchen.

Dr. Barbara Uchanska-Ziegler, Leiterin der Projektgruppe erklärt: „Wie Menschen Gerüche wahrnehmen, ist zum größten Teil genetisch bestimmt, von Mensch zu Mensch gibt es große Unterschiede in der Ausbildung und Sensibilität der Geruchsrezeptoren. Bisherige Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine bestimmte Geruchsempfänglichkeit die Nikotinabhängigkeit fördern könnte.

Im von der Berliner Krebsgesellschaft finanzierten Projekt werden bestimmte Geruchsrezeptoren genauer untersucht, um molekulare Zusammenhänge zwischen dem Rauchverhalten und der genetischen Konstitution aufklären zu können.“ Das Verständnis biologischer Vorgänge kann neue Perspektiven eröffnen. Die Berliner Krebsgesellschaft erhofft sich auf lange Sicht insbesondere Ansätze für verbesserte Raucherentwöhnungs- und Präventionsangebote.

„Wir möchten erreichen, dass weniger Menschen an Krebs erkranken. Dafür ist es wichtig, Faktoren zu kennen, die die Nikotinabhängigkeit beeinflussen.“ sagt Prof. Peter M. Schlag, Vorsitzender der Berliner Krebsgesellschaft. „Eine genetische Veranlagung allein bedeutet aber noch nicht, dass ein Mensch rauchen muss. Der Ausstieg aus der Sucht ist möglich und lohnt sich in jedem Lebensalter.“

Kontakt:
Anika Niebrügge
Öffentlichkeitsarbeit
Berliner Krebsgesellschaft e.V.
Robert-Koch-Platz 7
10115 Berlin
Tel.: 030-280 41 955
Fax: 030-282 41 36
info@berliner-krebsgesellschaft.de

Media Contact

Anika Niebrügge idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer