Bakterie überlebt höchste Strahlenmengen

Deinococcus radiodurans, die Bakterie mit dem Spitznamen Conan, kann Mengen ionisierter Strahlung überleben, die Tausende Mal höher sind als die, die einen Menschen töten. Laut Michael Daly von der Uniformed Services University of the Health Sciences zertrümmert die Strahlung die DNA in Fragmente. Es wurde dem Wissenschaftler zufolge lange angenommen, dass dieser Vorgang sie so gefährlich macht. Das ist nach neuesten Erkenntnissen nicht so. Der Proteinschaden ist wirklich todbringend. „Die Fähigkeit von Zellen, Strahlung zu überleben, hängt in hohem Maß vom Ausmaß der Schädigung der Proteine ab.“ Details der Studie wurden in PLoS Biology veröffentlicht.

Die Forscher setzten Deinococcus radiodurans und andere resistente Bakterien Strahlung aus. Es zeigte sich, dass die Belastbarkeit der Reparaturproteine einer Zelle mit der Anzahl der Manganionen in der Zelle in Zusammenhang steht. Mangan verhindert die oxidative Schädigung der entscheidenden Proteine und erlaubt ihnen wieder aktiv zu werden, nachdem die Strahlung die DNA geschädigt hat. Das bedeutet, dass es keine Rolle spielt, ob die DNA zertrümmert wurde, so lange die Reparaturproteine sie wieder herstellen. Können diese Proteine erhalten werden, besteht wie bei Deinococcus radiodurans die Möglichkeit, große Strahlenmengen zu überleben. Daly hält es laut New Scientist für möglich, dass die Reparaturproteine der Bakterie in tierische Zellen eingebracht werden und sich so die Resistenz gegen Strahlung erhöhen lässt. Ein mögliches Einsatzgebiet ist die Raumfahrt, wo Strahlenkrankheit bei langen interplanetaren Missionen ein potenzielles Problem darstellt.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer