Gentherapie schränkt Tumorwachstum ein

Französische Forscher hoffen auf ähnliche Behandlung für Menschen

Wissenschaftlern der Universität von Nizza ist es gelungen, mit Gentherapie Tumore in Ratten zu verkleinern. Die Forscher hoffen auf eine ähnliche Behandlung für den Menschen. Die Studie wurde im Journal „Gut“ veröffentlicht. Britische Forscher stehen dem französischen Erfolg nicht unkritisch gegenüber, berichtet die BBC.

Die Forscher injizierten modifizierte Tumorzellen unter die Haut von Ratten mit fortgeschrittenem Darmkrebs. Innerhalb von 30 Tagen zeigte sich, dass sich die Größe des Tumors im Vergleich zu nicht behandelten Ratten um 70 Prozent verringerte. Verändert wurden die Zellen, indem ein Gen des Escherichia-Coli-Bakteriums in die Tumorzellen eingebracht wurde. Anschließend injizierten die Forscher die Zellen in die Krebs-Ratten.

Das eingebrachte Gen ist für ist für die Bildung jener Substanz im Körper notwendig, die einen normalerweise harmlosen Stoff in ein tödliches Chemotherapeutikum verwandelt. Somit erhält eine ungefährlich Substanz in Anwesenheit einer modifizierten Tumorzelle eine krebstötende Wirkung. Die Chemotherapie wirkt lediglich auf Krebszellen und nicht auf das umgebende Gewebe, behaupten Befürworter der Gentherapie. Unerwünschte Nebenwirkungen würden dadurch verringert werden.

Zusätzlich stellten die französischen Forscher eine positive Wirkung der modifizierten Krebszellen auf das Immunsystem fest, was einen Angriff auf die Tumorzellen auslöste – unabhängig davon, wo sich der Tumor im Körper befand. Dieser Effekt gilt bei vielen Krebsarten als der Erfolgsschlüssel einer derartigen Therapie, wenn sich der Tumor auf andere Organe ausbreitet. Bei Darmkrebspatienten ist dies laut Forschern häufig der Fall. Die Immunantwort, die im Rattenversuch erzielt wurde, wirkte sich auch positiv auf die Metastasenbildung aus; gesetzt den Fall, die modifizierten Tumorzellen wurden direkt in die Leber gespritzt. Britische Forscher glauben aber viel mehr, dass trotz der vielversprechenden Gentherapie-Erfolge modifizierte Viren eher eine Immunantwort auslösen.

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Sandra Standhartinger pte.monitor

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