Neukaledonien: Sensationen am Korallenriff

Insel Lifou beherbergt hunderte bisher unbekannte Wirbellose

Die Korallenriffe des französischen Südsee-Territoriums Neukaledonien beherbergen hunderte bis dato unbekannte Lebewesen. Die Riffe rund um die kleine Insel Lifou wurden in der Expedition Lifou2000 von 35 internationalen Forschern besucht. Die Auswertung der Ergebnisse brachte sensationelle Ergebnisse, berichtet das Pariser „Institut de recherche pour le developpement“. Auf einer Fläche von 5.000 Hektar wurden mehr als 3.000 Spezies an Mollusken gefunden.

Die Wissenschaftler waren an den Hängen der steil abfallenden Insel im Südpazifik mehr als zwei Monate lang unterwegs, um nach Lebewesen zu suchen. Das besondere Interesse galt den Wirbellosen Tieren, die vor 100 Jahren zuletzt wissenschaftlich untersucht wurden. Lifou ist, anders als die Hauptinsel Neukaledoniens, Grande Terre, kein flaches Atoll, sondern eine erhobene Koralleninsel, die über keine Flüsse verfügt. An der Küste fällt die Insel steil in die Tiefsee ab. Die Vielzahl an Spezies, die rund um Lifou gefunden wurden, entspricht der eineinhalb fachen Menge des gesamten drei Mio. Quadratkilometer großen Mittelmeers. Interessantes Faktum am Rande: die meisten der Mollusken rund um die Insel sind selten oder sogar sehr selten. 28 Prozent der Tiere wurden erst einmal gesehen. Von 22 Prozent der Tiere gibt es gerade einmal ein Stück in der wissenschaftlichen Sammlung in Paris.

Einige hundert Spezies sind den Forschern gänzlich unbekannt. Mehr als 120 Taxonomisten, das sind Forscher, die Tiere nach Spezies, Art und Gattung bestimmen, sind mit der Aufarbeitung der Fundstücke beschäftigt. Nach Angaben des französischen Naturhistorischen Museums werden diese Wissenschaftler noch Jahre an der Erforschung der Wirbellosen arbeiten.

Die Resultate von Lifou2000 beweisen eindeutig, dass die Korallenriffe mit ihren heterogenen Lebensformen zu den am wenigsten weit erforschten Lebensräumen zählen. Die Riffe müssen unbedingt weltweit unter Schutz gestellt werden, so die Forscher. Internationale Netzwerke könnten darüber hinaus eine globale Strategie entwickeln, die neben den lokalen Schutzgebieten, die teilweise isoliert von einander arbeiten, auch den weltweiten Schutz der Riffe forciert.

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Wolfgang Weitlaner pte.monitor

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