Kooperation zwischen FH Lausitz und IGV auf dem Gebiet der phototrophen Biotechnologie

Hauptthema der phototrophen Biotechnologie sind Mikroalgen. Mikroalgen haben vielfältige Potenziale in allen Lebensbereichen. Deshalb hat dieses Thema die Fachhochschule Lausitz und die IGV GmbH zu gemeinsamen Visionen inspiriert.

Algen sind hochinteressant: sie schufen den Sauerstoff unserer Atmosphäre und auch Erdöl, beides essentielle Grundlagen unserer Existenz. Auch für die Zukunft haben Algen eine große Bedeutung: sie verbrauchen CO2 und produzieren eine hocheffektive Biomasse für Kosmetik, Arzneimittel, Futtermittel und Lebensmittel. Jährlich werden weltweit ca. 5 Mio. Tonnen Algen produziert.

Enthalten sind Algenprodukte unter anderem in Zahnpasta, Joghurt, Aspik, Eiskrem und vielem anderen mehr. Neue Einsatzfelder für Algen liegen in der Produktion von Biodiesel, Biowasserstoff und Biogas, denn hier schlagen sie mit der je nach Art 15-80 mal höheren Produktivität die Landpflanzen.

Dieser Hintergrund ist es, der die zukunftsorientierte Zusammenarbeit zwischen der Fachhochschule Lausitz und der IGV GmbH bestimmt. Dabei bilden hoch entwickelte Forschung und Heranführung von wirtschaftlich und praxisorientiertem Nachwuchs an die Aufgabenstellungen der Zukunft die treibende Kraft für beide Einrichtungen.

Bereits 2002 begann die konkrete Zusammenarbeit. Die Fachhochschule nahm das Fach „Phototrophe Biotechnologie“ in Ausbildung und Forschung auf und bestellte den stellvertretenden Geschäftsführer der IGV GmbH Otto Pulz zum Gastprofessor. Seither lernten mehr als 120 Bachelor- und Master-Studenten in Vorlesungen und Projektarbeiten an der Fachhochschule sowie in Praxissemestern und Graduierungsarbeiten an der IGV GmbH die phototrophe Biotechnologie und wirtschaftliche Nutzbarmachung von Mikroalgen kennen.

In der gemeinsam auf strategische Ziele orientierten Forschung sind als wichtige Komponenten fixiert:

– Aufbau einer weltweit einzigartigen Sammlung von Mikroalgenarten ( nach vier Jahren zählt die Sammlung bisher mehr als 250 Originale- ein unschätzbares genetisches Potenzial)

– Suche nach arttypischen wirksamen Substanzen ( ein Beispiel ist die Entwicklung einer speziellen Kosmetikserie für die Spreewaldtherme auf Basis von regionalen Algen)

– Umweltschutz durch Mikroalgen (zum Beispiel Nutzung der Mikroalgen zur nachhaltigen Renaturierung der Bergbauseen)

– CO2 -Bindung und Klimaschutz (schon mittelfristig wird die phototrophe Biotechnologie in der Lage sein wirtschaftlich zur Lösung dieses Umweltproblems beizutragen.

Sowohl die Fachhochschule Lausitz als auch die IGV GmbH werden für diese innovativen Vorhaben weitere personelle und materielle Voraussetzungen schaffen. An der Fachhochschule wird gegenwärtig, finanziert aus Mitteln des Bundes und das Landes Brandenburg, ein neues Laborgebäude für die Biotechnologie mit Gesamtbaukosten von rund 16 Mio. € errichtet, das auch die phototrophe Biotechnologie beherbergt. Die IGV GmbH wird 10. Mio € in ein neues Technikum investieren, um praxisnahe Ausbildung und Forschung zu realisieren.

Deutschland hat historische Verdienste auf dem Gebiet der phototrophen Biotechnologie. Brandenburg ist hierbei das Zentrum dieses dynamischen Zweiges der Biotechnologie – nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit. Von IGV und Fachhochschule bestehen langjährige wissenschaftliche Kooperationen mit Frankreich und Thailand. Polen, Großbritannien, Südafrika, Singapur, Japan und Israel sind Partner in der studentischen Ausbildung in diesem Bereich. IGV und Fachhochschule Lausitz haben damit beste Startbedingungen für zukünftige erfolgreiche Zusammenarbeit. Manifestiert wird das durch die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages durch die Leitung beider Einrichtungen am 10. November 2006 in Bergholz- Rehbrücke.

Media Contact

Ralf-Peter Witzmann idw

Weitere Informationen:

http://www.fh-lausitz.de

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