Wie kann ein beschädigter Knochen nachwachsen? Welche Beschichtung fördert das Einwachsen eines Implantats in den umgebenden Knochen? Fragen wie diesen geht das interdisziplinäre Verbundprojekt "Regeneration des Knochens" nach.
Gestartet wurde es vor einem Jahr, am 18. Oktober 2006 werden in einem Workshop erste Ergebnisse präsentiert. Außerdem sollen Strategien für die weitere Arbeit des Projekts entworfen werden. Angestrebt wird die weitere Verzahnung und noch engere Kooperation der Forschergruppen und Forschungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus. Das Projekt "Regeneration des Knochens" bewegt sich im Rahmen des Landesforschungsschwerpunktes "Regenerative Medizin" und wird aus Mitteln des Bildungsministeriums finanziert.
Grundlagenforscher und Praktiker, Mediziner, Biologen und Ingenieure kooperieren: Der fächerübergreifende Ansatz ist das besondere am TEAM-Projekt "Regeneration des Knochens durch permanente und transiente Implantate". "Es geht um die Frage, wie wir körpereigenes Knochengewebe dazu anregen können, nachzuwachsen, sich zu regenerieren", sagt Professor Dr. Joachim Rychly, Leiter des Experimentellen Forschungszentrums am Universitätsklinikum Rostock. Ziel ist die Entwicklung von Implantaten mit speziellen Beschichtungen, die das Wachstum von Knochen anregen, so dass die Prothese als organischer Bestandteil des Körpers einwächst. Ziel ist es aber auch, Implantate zu entwickeln, die das Wachstum von Knochen anregen und nach und nach vollständig durch körpereigenes Material ersetzt werden.
Vor einem Jahr nahm der Verbund seine Arbeit auf. In einem Workshop, der alle Beteiligten zusammenbringt, soll nun Bilanz gezogen und die weitere Zusammenarbeit entworfen werden. "Wir haben sehr gute Ergebnisse zu präsentieren", sagt Professor Rychly. Insbesondere im Bereich Stammzellforschung seien die Arbeitsgruppen etwa bei der Umwandlung von Bindegewebsstammzellen zu Knochenzellen vorangekommen. "Da sind wir dicht an der klinischen Praxis", so Professor Rychly. In der kommenden Phase des Projektes gelte es, Varianten von unterschiedlichen Oberflächenbeschichtungen zu testen und dabei insbesondere Antiinfektiöse Materialen zu erproben. Die Arbeitsgruppe aus dem Institut für Niedertemperatur-Plasmaphysik e.V. (INP Greifswald) hat hier einen interessanten Ansatz für die plasmachemische Veredelung von Oberflächen. Diese bewirkt eine besonders gute Anheftung der Knochenzellen. Des Weiteren gehe es darum, die Zusammenarbeit der Forschungsgruppen zu verstärken und auch Kontakte zu Forschungseinrichtungen über die Grenzen von Mecklenburg-Vorpommern hinaus herzustellen.
Auf dem Programm des Workshop steht eine Reihe von Referaten: Thilo Streit vom Bildungsministerium MV wird einen Ausblick zur "Förderung exzellenter Forschung und deren Verwertung" zwischen 2007 und 2013 geben. Dazu gibt es Vorträge zu speziellen Beschichtungen von Implantaten und zur Wechselwirkung der Implantatoberflächen mit der Umgebung im menschlichen Körper. Gefördert wird das Projekt von der Landesregierung MV und der Helmholtz-Gemeinschaft im Rahmen des Landesforschungsschwerpunktes "Regenerative Medizin". Beteiligt sind Forschergruppen der Universitäten Greifswald und Rostock, außeruniversitäre Institute und die Firma DOT als Industriepartner. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier bis fünf Jahren.
Kontakt
Dr. Wolfgang Peters | idw
Weitere Informationen:
http://www.uni-rostock.de
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