Projekthäuser: Innovatives Forschungskonzept

Degussa katalysiert Innovationsprozess in der Spezial- und Feinchemie

Zusätzlich zu den Bereichen Nanomaterialien und Biotechnologie hat die Degussa AG, Düsseldorf/Deutschland, nun auch das zukunftsträchtige Gebiet Katalyse als strategischen Forschungsschwerpunkt des Konzerns definiert. Im Rahmen einer übergreifenden Forschungs- und Entwicklungsstrategie wird das neu gegründete „Projekthaus Katalyse“ als internes Kompetenzzentrum der Degussa die operativen Bereiche auf den Gebieten der homogenen und heterogenen Katalyse in Forschung und Entwicklung unterstützen und im Bereich Biokatalyse eng mit dem Projekthaus Biotechnologie zusammen arbeiten. In dem Projekthaus wird breites Know-how gebündelt sein – von der traditionellen Katalysatorforschung bis zu hochmodernen Methoden und Verfahren, um innerhalb weniger Wochen Tausende von Katalysatoren parallel zu testen und den jeweils am besten geeigneten Katalysator für eine chemische Reaktion zu ermitteln. Degussa will damit die Entwicklungszeit für neue Verfahren und Produkte in der Spezial- und Feinchemie deutlich verkürzen.

„Die Katalyse ist für die chemische Industrie eine Technologie der Zukunft. Sie verbindet auf ideale Weise ökonomische und ökologische Vorteile“, so Dr. Alfred Oberholz, Vorstandsmitglied der Degussa und verantwortlich für Forschung und Entwicklung. „Mit dem ’Projekthaus Katalyse’ wollen wir diese Vorteile ausschöpfen und die Dauer der Innovationszyklen in der Spezialchemie mindestens halbieren. “

Wie arbeitet das „Projekthaus Katalyse“?

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, kombiniert das „Projekthaus Katalyse“ die Methoden der kombinatorischen Chemie mit schnellen Hochdurchsatzverfahren – Methoden, die bislang hauptsächlich bei der Entwicklung von Pharmawirkstoffen eingesetzt wurden und erst seit rund vier Jahren auch in der Katalyseforschung zum Einsatz kommen. Die Methoden der kombinatorischen Chemie erlauben es, innerhalb kurzer Zeit eine Vielzahl von Katalysatoren automatisiert zu synthetisieren und eine so genannte Katalysatorbi bliothek zu erstellen. Schnelle Hochdurchsatzverfahren machen es möglich, in dieser Bibliothek den für eine bestimmte Reaktion am besten geeigneten Katalysator schnell zu finden und ihn zu optimieren.

Ergänzt wird die Ausstattung durch ein leistungsstarkes Informationsmanagementsystem, mit dem die Datensätze strukturiert, ausgewertet und archiviert werden. „Mit konventionellen Methoden dauert es mindestens drei Jahre, um den richtigen Katalysator für eine chemische Reaktion und das dazugehörige Verfahren zu entwickeln. Mit unseren Methoden werden wir diese Zeitspanne auf ein halbes Jahr reduzieren können“, so Dr. Uwe Dingerdissen, Leiter des Projekthauses.

Am Projekthaus bisher beteiligt sind die sechs Degussa-Geschäftsbereiche Futtermitteladditive, Oligomere/Silicone, Feinchemikalien, Bleich- & Wasserchemie, C4-Chemie und Catalysts & Initiators. Sie werden sowohl methodisch als auch projektbezogen unterstützt. Aufgabe des Projekthauses ist darüber hinaus, neue Technologie-Plattformen für die Katalyse zu etablieren und Synergien frei zu setzen.

Was ist Katalyse?

Die meisten chemischen Reaktionen lassen sich durch Katalyse ressourcenschonender durchführen. Es sind katalytische Prozesse, die viele Spezial- und Feinchemikalien mit maßgeschneiderten Eigenschaften oder pharmazeutische Wirkstoffe erst ermöglichen – indem sie unerwünschte und lästige Nebenprodukte vermeiden oder eine besondere stereospezifische Syntheseleistung erbringen, wie sie bei Pharmawirkstoffen häufig unverzichtbar ist. Zugleich lassen sich mit Katalysatoren Energie- und Rohstoffeinsatz optimieren. Mehr als 70 Prozent aller Produkte der chemischen Industrie werden derzeit mit Hilfe eines Katalysators hergestellt; bezogen auf die Menge sind es sogar mehr als 95 Prozent aller von der chemischen Industrie erzeugten Produkte.

Projekthäuser – das innovative Forschungskonzept der Degussa

Mit dem nunmehr dritten Projekthaus verfolgt Degussa erneut den intergrierten Forschungsansatz, der die Vorteile der zentralen mit denen der dezentralen Forschung verbindet und Synergien eröffnet. Entsprechend dem Modell des Degussa-Projekthauses entsenden die operativen Bereiche für eine Zeitdauer von drei Jahren ausgewählte Mitarbeiter in die Projekthäuser. Diese erarbeiten Basis-Know-how im Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit und bringen dieses wieder in die Geschäftsbereiche ein. Damit ist sichergestellt, dass die Forschungsaktivitäten der Projekthäuser sich an den Erfordernissen der Märkte orientieren.

Durch die Zusammenarbeit der Projekthäuser untereinander können zusätzliche Synergien erschlossen werden. Ein Beispiel sind die Projekthäuser Biotechnologie und Katalyse, die auf dem Gebiet Biokatalyse sehr eng zusammenarbeiten.

Die Federführung für die Projekthäuser liegt bei der Creavis Technologies & Innovation, Marl, die mit dem Aufbau neuer Geschäfte und der Bereitstellung zukunftsorientierter Technologie-Plattformen zum Wachstum der Degussa beiträgt.

Degussa ist ein von Grund auf neu geformtes, weltweit operierendes Unternehmen mit konsequenter Ausrichtung auf Spezialchemie. Ihre Aktivitäten sind geprägt von der Vision „Everybody benefits from a Degussa product – every day and every- where“. Im Geschäftsjahr 2000 erwirtschaftete der Konzern mit rund 63.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 16,9 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis (EBITA: Gewinn vor Zinsen, Ertragsteuern und Firmenwert-Abschreibungen) in Höhe von 1,2 Mrd. Euro. Die Stärke der Degussa sind maßgeschneiderte Systemlösungen mit hoher Wirkung für ihre Kunden in über 100 Ländern der Welt.

Ansprechpartner:

Hannelore Gantzer
Pressesprecherin
Tel.: +49-211-65041-368

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