Fledermäuse: Faszination für flinke Flieger phantasievoll fördern

Für das Überleben der Fledermaus ist wurde heute ein wichtiger Meilenstein gesetzt: In Bad Segeberg wurde mit DBU-Unterstützung ein Fledermauszentrum eröffnet, das zu einer zentralen Anlaufstelle für Fledermausschutz und -forschung in Schleswig-Holstein heranwachsen soll.

Fledermäuse haben’s schwer! Schon seit dem Mittelalter. Weil Menschen fürchten, was sie nicht verstehen, zerstören sie es – und dass sich die kleinen Säugetiere nachts mit traumwandlerischer Sicherheit mit einem geheimnisvollen Sinn, der Ultraschall-Echo-Ortung, fortbewegen, ist schwer zu begreifen. Für das Überleben dieser interessanten Tierart ist aber heute ein wichtiger Meilenstein gesetzt worden. In Bad Segeberg wurde ein Fledermauszentrum eröffnet, das zu einer zentralen Anlaufstelle für Fledermausschutz und -forschung in Schleswig-Holstein heranwachsen soll. „Das Zentrum kann die faszinierenden Tiere mit all ihren Lebensäußerungen und -einflüssen bis hin zu aktuellen Forschungsergebnissen breiten Bevölkerungsschichten zugänglich machen,“ lobte Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Konzeption. Die DBU fördert „Noctalis – Welt der Fledermäuse“ mit 600.000 Euro.

Das Ausstellungsgebäude inszeniert auf 560 Quadratmetern über vier Etagen die Vielfalt, Schönheit und Eigenart dieser zu wenig bekannten Tiere. Faszination und Freude sollen im Vordergrund stehen, trockenes Faktenwissen im Hintergrund. Die Besucher sollen Vorurteile abbauen und ein Gespür für die Beziehungsgeflechte in der Natur bekommen. Brickwedde: „Sie lernen diese Geschöpfe als liebenswerte Nachbarn kennen, die Sympathie des Menschen verdienen.“ „Noctalis“ ergänzt das Naturdenkmal Kalkberghöhle in Bad Segeberg, das größte deutsche Winterschlafquartier für 15.000 Fledermäuse, und 25 Kilometer Fledermaus-Erlebnispfade im Stadtgebiet.

„Umweltbildung, insbesondere Naturschutz-Bildung bedarf gefühlsbetonter Begegnung mit exemplarisch vorgestellten Lebewesen. Solche Leittierarten sind besonders und stellvertretend für andere Tierarten geeignet, durch originale Begegnung emotionale Zuwendung zu erreichen und Neugier zu wecken,“ so Antje Langethal vom Fledermauszentrum. „Noctalis“ wolle die persönlichen Erlebnisse, Einstellungen und Erfahrungen der Besucher berücksichtigen, um über emotionale Zuwendung das Interesse hinzuleiten auf ein vertiefendes Wissen über Fledermäuse, damit aber auch auf eine ganzheitliche Sicht des Naturschutzes, der Vielfalt, der Schönheit und des Eigenwerts der Natur als Mitwelt des Menschen.

Dabei sei die Segeberger Kalkberghöhle mit ihrem überregional bedeutsamen Fledermausvorkommen „Ort höchster Authentizität“. Das Interesse der Besucher, Fledermäuse auch tatsächlich zu sehen, sei groß, jedoch selbst bei Höhlenführungen im Sommerhalbjahr nur sehr begrenzt möglich. Um dieses Interesse aufzufangen und originale Begegnung jederzeit zu ermöglichen, werden in „Noctalis“ das ganze Jahr über Fledermäuse auch tatsächlich zu sehen sein.

Die Ausstellung spricht vor allem Familien und Schulklassen, Studienreisende und Urlauber an und sensibilisiert sie für Belange des Arten- und Naturschutzes. Hervorzuheben sind dabei die geplanten wechselnden Informationsangebote und -attraktionen, die als feste Programmpunkte des Hauses die Ausstellung und die „Gläserne Forschungsstation“ ergänzen. Mit Live-Übertragungen aus Baumhöhlen, Wochenstuben und Winterquartieren werden dabei die Besucher so nah wie möglich an das „natürliche Erlebnis“ herangeführt, wobei gleichzeitig der ungestörte Ablauf für die Tiere sichergestellt wird. Brickwedde: „Das dichte Netz von naturkundlichen Lern- und Erlebnispfaden, das sich um das Informationszentrum spannt, bringt zusätzlich unterschiedlichen Zielgruppen vielschichtige Natur-Erlebnisse und Erfahrungen für umweltbewusstes Alltagsleben.“

Media Contact

Franz-Georg Elpers idw

Weitere Informationen:

http://www.dbu.de

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