Medizinalpflanzengärten in Afrika – neue Wege zur Erhaltung biologischer Ressourcen

Afrikanische Heiler und deutsche Wissenschaftler zeigen Chancen der Biomedizin- Praktische Erfolge bei der Malariabekämpfung


Am Donnerstag, den 17. November 2005 um 19:00 Uhr, findet im Bonner Forschungsmuseum Alexander Koenig ein Pressegespräch zum Thema „Forschung zur biologischen Vielfalt und Medizinalpflanzengärten“ statt.

In Afrika haben Heilpflanzen eine zentrale Bedeutung bei der Behandlung von Krankheiten, denn Medikamente aus der Apotheke sind für die Mehrheit der Bevölkerung unerschwinglich, und häufig auch unerreichbar. Doch sowohl das Wissen über die Pflanzen als auch die Pflanzen selber drohen in immer schnellerem Ausmaß zu verschwinden.
Auch in Europa stößt die Schulmedizin an ihre Grenzen und immer mehr Menschen vertrauen auf alternative Medizin. Ein Beispiel dafür sind zunehmende Resistenzen in der Malariaprophylaxe und -behandlung.

Im Pressegespräch berichten Wissenschaftlerinnen über ihre Arbeit in Benin und aus dem Kongo. In enger Zusammenarbeit mit den dort ansässigen Heilern wurden Sammelgebiete für Heilpflanzen in Schutzgebiete, die so genannten Medizinalpflanzengärten umgewandelt. Hier werden Heilpflanzen geschützt, nachhaltig angebaut und wissenschaftlich untersucht. Für die lokale Bevölkerung werden die Medizinalpflanzengärten zu Zentren wo traditionelles Wissen bewahrt und weitergegeben wird.

Damit auch Europäer an diesem Wissen partizipieren können, müssen die Pflanzen erhalten und deren Wirkstoffe analysiert werden. Außerdem sind eine nachhaltige Bewirtschaftung der Medizi-nalpflanzengärten und eine enge Zusammenarbeit mit den Einheimischen erforderlich.

Termin: 17. November 2005, 19:00 Uhr
Ort: Museum Alexander Koenig
Adenauerallee 160
53113 Bonn

Gesprächspartner:
Prof. Dr. J. Wolfgang Waegele
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig
Bonn

Dr. Barbara Fruth
Max-Planck-Institute for Evolutionary Anthropology
Leipzig

Annika Wieckhorst
BIOTA Westafrika/Institut für Ethnologie und Afrikastudien
Universität Mainz

Kaleb Ihaji Analo, Kakamega Forest guide,
führendes Mitglied der KEEP North Organisation, Afrika
(englischsprachig)

Das Pressegespräch findet im Vorfeld eines Statusseminars vom 25.-27.11.05 an der Universität Würzburg zu dem Forschungsprogramm „BIOLOG“ Biodiversität und Global Change statt, das vom Projektträger Umweltforschung und -technik im Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (PT-DLR) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) betreut wird.

Media Contact

Birgit Bott idw

Weitere Informationen:

http://www.pt-dlr.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer