Neue Mikrosysteme für die Stammzellenforschung

Zentrum für Mikrotechnologien der TU Chemnitz entwickelt Messinstrument zur Untersuchung des Stoffwechsels von Stammzellen


Wissenschaftler des Zentrums für Mikrotechnologien (ZfM) der Technischen Universität Chemnitz entwickeln derzeit ein Messinstrument, mit dem grundlegende biochemische Kenntnisse über den Stoffwechsel adulter, also nichtembryonaler, Stammzellen gewonnen werden sollen. Kooperationspartner ist das Interdisziplinäre Zentrum für Klinische Forschung in Leipzig (IZKF). Das Projekt, das vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst mit 250.000 Euro gefördert wird, soll mit seinen Ergebnissen zur Qualifizierung der vieldiskutierten Stammzellentherapie beitragen.

Bei der Untersuchung von wenigen oder einzelnen blutbildenden Zellen, wie sie im menschlichen Knochenmark enthalten sind, kommt die so genannte NMR-Spektroskopie (kernmagnetische Resonanzspektroskopie) zum Einsatz. Dabei werden durch hochfrequente Magnetimpulse die magnetischen Momente der Wasserstoffatome aus ihrer Drehachse gelenkt. Beim anschließenden Rücklauf in die Ausgangslage sendet jede Materie, bedingt durch die in ihr enthaltene Menge an Wasserstoffatomen und deren Bindung in Molekülen, ein spezifisches magnetisches Spektrum aus. Mit Hilfe dieses Spektrums kann man auf die Eigenschaften der zu untersuchenden Materie schließen.

Hier kommen die Chemnitzer Mikroresonatoren, so die Bezeichnung des Messinstrumentes, zum Einsatz. Man kann sich dabei vereinfacht eine sehr kleine Spule vorstellen (Durchmesser 100 bis 200 Mikrometer), in die adulte Stammzellen in einer winzigen Glaskapillare eingebracht werden. Diese Spule soll künftig mit Hilfe der Mikrotechnologie im ZfM hergestellt werden. Die Qualität der Messergebnisse hängt dabei entscheidend von der Größe, der Geometrie und der Fertigungspräzision der Detektoreinheit ab.

Weitere Informationen: TU Chemnitz, Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, Zentrum für Mikrotechnologien, Prof. Dr. Thomas Geßner, Telefon (03 71) 5 31 – 31 30, Fax (03 71) 5 31 – 31 31, E-Mail thomas.gessner@zfm.tu-chemnitz.de , sowie Stefan Leidich, Telefon (03 71) 5 31 – 32 53, E-Mail stefan.leidich@zfm.tu-chemnitz.de .

Media Contact

Mario Steinebach idw

Weitere Informationen:

http://www.zfm.tu-chemnitz.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer