Fettzellen für eine künftige Zelltherapie?

Lange Zeit wurde Fettgewebe als unschönes Fettdepot betrachtet. Seit kurzem erweist sich dieses Gewebe jedoch als wahres Stammzellenreservoir. Diese Stammzellen führen in besonderen Umgebungen zur Entstehung von Herz-, Gefäß-, Knochen- und Muskelzellen. Sie weisen große Vermehrungsfähigkeiten, normale Chromosomen und keine krebserzeugenden Eigenschaften auf. Die Forscher konnten außerdem feststellen, dass sie kaum Histokompatibilitätsantigene produzieren, die für Transplantationsabstoßungen verantwortlich sind.

Durch das Injizieren von Stammzellen aus menschlichem Fettgewebe, ist es Forschern des CNRS und des Inserm gelungen, menschliche Muskelzellen ohne Abstoßungsreaktion zu regenerieren. Diese vielversprechenden, bei Mäusen durchgeführten Experimente wurden im „Journal of Experimental Medicine“ (02/05/2005) veröffentlicht. Diese Ergebnisse stellen eine Hoffnung für die Behandlung von Muskelpathologien dar, wie zum Beispiel dem Duchenne-Muskelschwund, einer schweren Erbkrankheit, die einen fortschreitenden Schwund aller Muskeln zur Folge hat. Des Weiteren stellt die Stammzellenentnahme kein ethisches Problem dar, da die verwandten Zellen aus Abfällen beim Fettabsaugen stammen. Für diese Arbeiten haben die Forscher ein internationales Patent angemeldet.

Kontakt:
Christian Dani
Centre de Biochimie, Institut de recherches Signalisation, Biologie du
développement et cancer (CNRS, Unité de Nice)
E-MAil: dani@unice.fr
Tel.:+33 (0)4 92 07 64 36

Gérard Ailhaud, Centre de Biochimie, Institut de recherches Signalisation,
Biologie du développement et cancer (CNRS, Unité de Nice)
E-Mail: ailhaud@unice.fr
Tel.: +33 (0)4 92 07 64 40

Quelle: Pressemitteilung des CNRS, Paris, den 2. Mai 2005
Redakteurin: Sophie Fourmond, sophie.fourmond@diplomatie.gouv.fr
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Wissenschaft-Frankreich (Nummer 77, 18. MAi 2005)

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