Vom Reststoff zum Reinstoff: Enormes Entwicklungspotential für Wirkstoffe aus Pflanzen

Ergebnisse einer Studie: Phytoextraktion mit hohem Marktpotential, Chancen für Forschung und Industrie, Synergien durch fachübergreifende Konzepte und bessere Kenntnisse der biologischen und verfahrenstechnischen Grundlagen, verstärkte Zusammenarbeit von Biologen, Lebensmittel- und Naturstoffchemikern, Pharmazeuten und Verfahrenstechnikern notwendig

Wirkstoffe aus Pflanzen bergen ein enormes Innovationspotential für die Pharma-, Kosmetik-und Lebensmittelindustrie. Für die Produktentwicklung sind bei der Wirkstoffgewinnung und -aufreinigung aus Pflanzen, der sogenannten Phytoextraktion, neue, interdisziplinäre Lösungswege erforderlich, um im internationalen Technologie- und Marktwettbewerb bestehen zu können. Dem wachsenden Kostendruck kann nur mit einer steigenden Technologie- und Technik-basierten Produktivität begegnet werden. Zu diesem Schluß kommt eine Studie des DECHEMA-Arbeitskreises „Phytoextrakte“, die kürzlich bei der DECHEMA erschienen ist und von einem gleichnamigen Workshop begleitet wurde.

Herausgehoben wurde dabei das bedeutende Potential von Phytoextrakten im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung sowie die Öffnung neuer Anwendungsfelder. Mit jährlichen Zuwächsen von bis zu 15% in den letzten zehn Jahren ist die Pflanzenextraktion ein weltweit aufsteigendes Marktsegment. Das Handelsvolumen belief sich im Jahre 2002 auf 23,3 Milliarden Euro weltweit.

Die Forschung auf dem Gebiet der Phytoextraktion ist immer noch gekennzeichnet durch eine weitgehende Trennung der Forschungsaktivitäten von Biologen, Pharmazeuten, Chemikern und Ingenieuren. Die wissenschaftlichen Arbeiten sind entweder stofflich oder technologisch orientiert. Ein Know-how-Austausch in gemeinsamen Projekten oder Forschungsförderprogrammen findet kaum statt. Mit der DECHEMA-Studie „Phytoextrakte – Produkte und Prozesse“ wird ein Vorschlag für einen neuen fachübergreifenden Forschungsschwerpunkt unterbreitet, der auf ganzheitliche Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette – von der Rohstoffauswahl bis zu effizienter Verfahrenstechnik – zielt.

Kontakt:

Dr. Thomas Track
Tel: 069/7564-427
E-Mail: track@dechema.de

Media Contact

Dr. Christine Dillmann idw

Weitere Informationen:

http://www.dechema.de/phyto

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