Neue Technologie zur umfassenden funktionalen Charakterisierung bakterieller Genome entwickelt

Wie die CREATOGEN AG heute bekannt gab, hat das Unternehmen eine neue Technologie zum umfassenden High-Throughput-Screening bakterieller Genome auf spezifische biologische Funktionen zum Patent angemeldet. Diese Technologie basiert auf der sättigenden Mutagenese kompletter Genome und einer anschließenden Analyse der biologischen Funktionen einzelner Mutanten mit HTS-Verfahren. Die innovative Methode, die bei einer Vielzahl Gram (-) und Gram (+) Organismen eingesetzt werden kann, ermöglicht die schnelle Identifizierung von Zielmolekülen zur Bekämpfung bakterieller Infektionen. Bereits bei ihrer ersten Anwendung bei Salmonella enterica wurde eine Reihe neuer potentieller Ziele gefunden, die durch bisher funktional nicht charakterisierte Gensequenzen kodiert werden.

„Die bisherigen genetischen Verfahren zur Identifizierung neuer Zielmoleküle erlauben nur eine begrenzte Analyse des Bakteriengenoms,“ erklärt Dr. Heiko Apfel, Vorstand Wissenschaft bei CREATOGEN. „Mit unserer neuartigen Technologie können wir nahezu jedes einzelne Gen innerhalb des Genoms separat abschalten.“ Die Funktionsanalyse erfolgt nach ausgewählten Merkmalen mit Hilfe hochmoderner molekularbiologischer Techniken. Hierdurch werden die systematische Entschlüsselung der Genome klinisch wichtiger Bakterien ermöglicht und die für das Überleben der Bakterien notwendigen Gene identifiziert. Bei Salmonella wurden z.B. über 300 essentielle Gene gefunden und validiert. „Hiervon regulieren rund 25 Prozent sogenannte Haushaltsfunktionen, und 38 Prozent der Gene steuern verschiedene andere Prozesse. Einem überraschend hohen Anteil von 37 Prozent konnte zuvor noch keine Funktion zugeschrieben werden,“ so Apfel. CREATOGEN wird diese Technologie nutzen, um ihre Auswahl an Träger-Organismen für Lebendimpfstoffe auszubauen und um Antigene für ihr Programm zur Impfstoffentwicklung auszuwählen. „Wir können aber auch potentiellen Partnern aus der pharmazeutischen Industrie Zielmoleküle für art-spezifische und Breitband-Antibiotika anbieten,“ erläutert der Vorstandsvorsitzende von CREATOGEN, Dr. Ian P. Thrippleton. „Da wir so vielen bisher unerforschten Genen eine Funktion zuordnen können, ist sogar die Entwicklung neuer Klassen von Antibiotika möglich.“

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