Ammoniak auf dem Mars könnte auf Leben hindeuten

Europas Raumfahrzeug Mars Express hat vielleicht Ammoniak in der Atmosphäre um den Roten Planeten entdeckt, ein Zeichen, das nach der Ansicht einiger Wissenschaftler auf Leben hindeuten könnte.

Forscher der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) sagen, dass die Sensoren an Bord von Mars Express laut Berichten der BBC in Versuchen die Spektralsignatur von Ammoniak entdeckt haben.

Die Entdeckung von Ammoniak in der Atmosphäre wäre, falls sie bestätigt wird, deshalb so aufregend, weil Ammoniak in der Marsatmosphäre nur kurz bestehen kann und daher ständig erneuert werden müsste. Die beiden offensichtlichsten Quellen für Ammoniak sind aktive Vulkane, die bisher auf dem Mars nicht entdeckt wurden, oder Mikroben.

Die Spektralsignatur von Ammoniak wurde von dem Instrument PFS (Planetary Fourier Spectrometer) an Bord des Raumfahrzeugs entdeckt. Das Instrument wird hauptsächlich von Professor Vittorio Formisano ausgewertet, der den Erwartungen nach die jüngsten Ergebnisse nächste Woche anlässlich eines Meetings in Paris veröffentlichen wird.

Obwohl das PFS-Instrument nun seit einigen Monaten in Betrieb ist, wurde aufgrund der Komplexität dieser Aufgabe nur eine geringe Menge seiner Daten analysiert. Doch das größte Interesse wird durch die Evidenz für die Existenz kleinerer Verbindungen hervorgerufen.

Wissenschaftler haben bereits Methan, ein weiteres Gas mit möglicherweise biologischem Ursprung, in der Marsatmosphäre festgestellt. Doch bevor sich das Team zu sehr über den Nachweis von Ammoniak freute, musste es die Möglichkeit ausschließen, dass es aus den Luftkissen des ausgefallenen Landeinstruments Beagle 2 stammt. Doch eine Analyse zeigte, dass die Verteilung des Gases diese Erklärung nicht stützen konnte.

Falls das Vorkommen von Ammoniak bestätigt wird, könnte es zukünftige Missionen geben, bei denen untersucht wird, ob es biologischen oder vulkanischen Ursprungs ist. Doch ein Wissenschaftler der NASA äußerte gegenüber der BBC: „Es gibt keine bekannten Ursachen für Ammoniak in der Marsatmosphäre, an denen nicht Leben beteiligt sein müsste.“

Media Contact

cn

Weitere Informationen:

http://www.esa.int

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