Liebe heißt: Hormone in Gleichschaltung
Testosteronspiegel der Partner bei Verliebtheit auf gleichem Niveau
Der Grundsatz „Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus“ gilt unter einer Bedingung nicht: Wenn beide ineinander verliebt sind. Denn, so hat die Forscherin Donatella Marazitti von der Universität Pisa entdeckt, während dieser Zeit sind sie quasi gleichgeschaltet. Die Testosteronspiegel sind bei Mann und Frau in Zeiten der Verliebtheit auf gleichem Niveau, so New Scientist.
Marazziti hatte in Untersuchungen verschiedene Schlüsselhormone im Blut von frischverliebten Paaren gemessen: Dabei war auffällig, dass es neben dem Anstieg des Stresshormons Cortisol zu einer Veränderung des Testosteronspiegels kam: so stellte die Forscherin fest, war es zu einer „Verweiblichung“ der Männer gekommen und umgekehrt wiesen Frauen höhere Testosteronspiegel auf als nicht verliebte Geschlechtsgenossinnen.
Die Forscherin hatte die Probanden, zwölf frischverliebte Pärchen, über einen Zeitraum von sechs Monaten beobachtet. Die Vergleichsgruppe bestand aus 24 Personen, die nicht frisch verliebt waren, sondern entweder „single“ oder seit Jahren in Beziehungen lebten. Die Forscherin, die sich seit Jahren mit Beziehungen und Liebe beschäftigt, sieht die Phase der Verliebtheit als „Übertauchen geschlechtsspezifischer Unterschiede“. Offensichtlich ist es biologisch wichtig, dass es einen Zeitpunkt gibt, bei dem alle störenden Differenzen einfach weggewischt sind. Das erhöhe auch die Chance auf Nachwuchs, denn bei Frischverliebten ist auch die Sexfrequenz wesentlich höher. Traurige Realität ist aber, dass sich diese hormonelle Gleichschaltung nach einem bis zwei Jahren wieder auf Normalniveau einpendelt. Dann werden Frauen wieder weiblicher und Männer männlicher.
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