ERA-NET zur Förderung der internationalen Koordinierung der Pflanzengenomforschung

Die EU hat Fördermittel in Höhe von 2,2 Millionen Euro für ein neues ERA-NET-Projekt bereitgestellt, das die multinationale Zusammenarbeit in der Pflanzengenomforschung fördern und letztendlich für eine bessere Koordinierung der jährlich in Europa für derartige Aktivitäten getätigten Ausgaben in Höhe von 80 Millionen Euro sorgen soll.

Das Projekt zur Pflanzengenomik im Europäischen Forschungsraum (European Research Area Plant Genomics/ERA-PG) wurde am 1. Januar gestartet und vereint Fördereinrichtungen, Ministerien und Wissenschaftsakademien aus zehn EU-Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Spanien, Vereinigtes Königreich) sowie Norwegen.

Wie auch bei anderen ERA-NET-Projekten handelt es sich bei den Kernelementen des Arbeitsprogramms um die Entwicklung gemeinsamer Managementverfahren für nationale Forschungsprogramme, den Austausch von Best Practice sowie die Förderung gemeinsamer Aktivitäten, wie z.B. das Anlegen eines Ressourcen-Pools und die Durchführung gemeinsamer Ausschreibungen.

EU-Forschungskommissar Philippe Busquin erklärte: „Europa hat in der Pflanzengenomik und ihrer Entwicklung Pionierarbeit geleistet. Dieser Bereich besitzt ein hohes Potential in Bezug auf die Lösung wichtiger gesellschaftlicher Fragen, von nachhaltiger Landwirtschaft und Sanierung verschmutzter Standorte bis hin zu Lebensmittelqualität und menschlicher Gesundheit.“

„Ich begrüße das Engagement vonseiten der nationalen Pflanzengenomikprogramme für eine Bündelung sämtlicher Bemühungen in einem ERA-NET-Kooperationsprogramm. Dies wird hoffentlich dazu beitragen, unsere Forscher von Weltklasseformat in Europa zu halten“, fügte er hinzu.

Europa investiert jährlich 80 Millionen Euro in die Pflanzengenomforschung, was in etwa der von den USA investierten Summe entspricht. Dieser Betrag wird jedoch unter zahlreichen nationalen Forschungseinrichtungen aufgeteilt, was nach Ansicht der Kommission die Investitionseffizienz insgesamt mindert. Ihrer Meinung nach wird durch die Koordinierung der Aktivitäten dieser nationalen Einrichtungen sichergestellt, dass Europa seine Ressourcen kohärenter einsetzt, die Investitionen in die Infrastruktur optimiert und bahnbrechende Forschungsergebnisse erzielt.

Die internationale Koordinierung ist kein neues Konzept innerhalb der Pflanzengenomforschung in Europa. Das ERA-PG-Projekt stützt sich dabei auf bereits bestehende Formen der Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Deutschland, die zusammen mit Spanien ein gemeinsam finanziertes Pflanzengenomforschungsprogramm eingerichtet haben. Die Organisatoren des Projekts gehen nicht davon aus, dass die Zusammenarbeit auf die derzeitigen ERA-PG-Mitglieder begrenzt bleibt, sondern sprechen sich für eine Ausweitung des Projekts auf diejenigen anderen Mitgliedstaaten und Kandidatenländer aus, die auf diesem Gebiet eigene Forschungsprogramme ins Leben rufen.

Im Anschluss an das Treffen zum Projektstart am 29. und 30. Januar haben die internationalen Partner bereits mit dem Austausch von Informationen begonnen, um den aktuellen Stand der Forschung in den teilnehmenden Ländern zu bestimmen. Dies wird dazu beitragen, die zukünftigen strategischen Aktivitäten des ERA-PG-Projekts besser ausrichten zu können.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer